[30.1.2019] Damit der Kohleausstieg gelingt, müssen die Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien, Netze, Speicher und die Sektorkopplung schnellstmöglich verbessert werden, fordert der niedersächsische Energieminister Olaf Lies.
Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) sieht die Beschlüsse der Kohlekommission als große Chance, den Klimaschutz entscheidend voranzubringen. Lies, der das Land Niedersachsen in dem Gremium vertreten hatte, erklärte: „Die Diskussionen in der Kommission haben verdeutlicht, dass Klimaschutz nicht allein über die Abschaltung von Kraftwerken funktioniert, sondern über Investitionen in Innovationen und den Ausbau der erneuerbaren Energien und gerade einer konsequenten Wasserstoffstrategie. Hier setzen wir weiter an. Dann wird der Kohleausstieg gelingen und wir nutzen die Chance des Klimaschutzes und der Energiewende. Klimaschutz wird damit zur großen Chance für das Industrieland Niedersachsen.“
Mit den Festlegungen im Abschlussbericht werden die verpflichtenden Klimaschutzziele für 2030 nach Auffassung des Ministers erreichbar. „Bis 2022 sollen insgesamt 12,5 Gigawatt Kohlestrom aus dem Netz genommen werden. Das ist mehr als ein Viertel der Kraftwerksleistung und ein bedeutender Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Das muss man sehen, wenn man das erreichte Enddatum des Kohleausstiegs 2038 richtig einschätzen will“, sagte Lies. Allerdings müssten die Rahmenbedingungen für die erneuerbaren Energien, Netze, Speicher und die Sektorkopplung schnellstmöglich verbessert werden. Lies: „Um Versorgungssicherheit und Preisstabilität sicherzustellen, müssen wir gerade beim Ausbau von Onshore- und Offshore-Wind deutlich schneller werden. So bedeutet das für mich, dass endlich unsere gemeinsame norddeutsche Forderung, den Deckel für den Offshore-Ausbau abzuschaffen und bis 2030 mindestens 20 GW ausgebaut zu haben, von der Bundesregierung auch umgesetzt werden muss.“
Auch die Rahmenbedingungen, um eine konsequente Wasserstoffstrategie umzusetzen, müssten schnell geschaffen werden. Für die Stahl- und Chemieindustrie, für Raffinerien sei grüner Wasserstoff der entscheidende Wettbewerbsvorteil. Dies gelte auch für die dadurch mögliche Kopplung von Strom- und Gasnetz. „Wir erreichen in kürzester Zeit dann auch eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen im Wärmebereich. Die erneuerbaren Energien dafür haben wir vor allem in Niedersachsen“, gab sich Lies überzeugt.
(al)
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Bildquelle: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz