[25.2.2019] Alte Windparks, die ab 2021 aus der EEG-Förderung fallen, werden zu einem wichtigen Kostenfaktor: Bis zu 1,6 Milliarden Euro kann ihr Weiterbetrieb bis Ende 2026 gegenüber dem Ersatz durch neue Anlagen einsparen.
Zum 1. Januar 2021 fallen Windräder mit einer Leistung von rund 4.000 Megawatt, die vor 20 Jahren oder früher in Betrieb genommen wurden, aus der EEG-Förderung heraus. Sie weiterzubetreiben, kann deutlich günstiger sein, als sie durch neue Windparks zu ersetzen. Dies besagt eine Berechnung des Unternehmens Naturstrom. Den Einspareffekt hat der Öko-Energieversorger anhand der Erlösanforderungen von alten und neu zu errichtenden Windenergieanlagen berechnet. In einem Worst-Case-Szenario, das von der Stilllegung aller Altanlagen ausgeht, würde die Erzeugung der wegfallenden Windstrommengen durch neu zu errichtende Anlagen in den Jahren 2021 bis 2026 insgesamt knapp 1,6 Milliarden Euro mehr kosten als der Weiterbetrieb der Altanlagen.
Vorstand Oliver Hummel erläutert: „Funktionstüchtige Altanlagen produzieren im Schnitt sehr günstig sauberen Strom. Für die Energiewende, aber auch für jeden einzelnen Stromkunden ist es daher am besten, wenn sich alte Windräder noch ein paar Jahre weiterdrehen. Sie gegen Neuanlagen auszutauschen, erhöht die Kosten für das EEG-System.“ Nach den Worten von Hummel wird das Worst-Case-Szenario zwar nicht eintreten, der Weitertrieb alter Anlagen werde aber in vielen Fällen kein Selbstläufer sein. Was mit den Anlagen nach 2021 geschehe, sei nicht nur für den einzelnen Windmüller wirtschaftlich relevant, sondern auch für die Allgemeinheit. Naturstrom-Vorstand Hummel: „Selbst wenn sich bei hohen Börsenstrompreisen wie im Dezember 2018 die Schere zwischen alten und neu zu bauenden Anlagen ein Stück weit schließt, bliebe bei Stilllegung der Altanlagen im Betrachtungszeitraum bis 2026 eine Differenz von über 900 Millionen Euro.“
(al)
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Bildquelle: NATURSTROM AG