[1.3.2019] Der Blockchain-Einsatz im Energiesystem ist heute schon sinnvoll. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena). Sie untersucht den Beitrag der Blockchain zur Energiewende anhand konkreter Anwendungsfälle aus den energiewirtschaftlichen Bereichen.
Schon heute kann die Blockchain-Technologie in vielen Bereichen der Energiewirtschaft einen Mehrwert für Unternehmen und Verbraucher bieten. So lautet ein Ergebnis der Studie „Blockchain in der integrierten Energiewende“ der Deutschen Energie-Agentur (dena). Die Studie untersucht den Beitrag der Blockchain zur Energiewende anhand elf konkreter Anwendungsfälle aus den energiewirtschaftlichen Kernbereichen Asset Management, Daten-Management, Marktkommunikation, Stromhandel und Finanzierung (
wir berichteten). Dabei bezieht sie nach Angaben der dena das Know-how von 16 Partnerunternehmen, zwei unabhängigen Gutachtern und neun Beratern aus Wissenschaft und Wirtschaft ein, darunter die Stadtwerke Leipzig, Mainova und Verbund. „Unsere Studie zeigt, dass die Blockchain besonders dann nützlich werden kann, wenn sie existierende Protokolle zum digitalen Informationsaustausch ergänzt“, erklärt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Sie verdeutlicht aber auch, dass für jede Anwendung eine Einzelfallanalyse erforderlich ist. Damit sich die Kerntechnologie weiterentwickeln und ihr Einsatz in der Energiewirtschaft ausgeweitet werden kann, müssen Politik und Wirtschaft dem Thema eindeutig mehr Aufmerksamkeit schenken.“ Wichtig ist laut dena, dass die neuesten energiewirtschaftlichen Untersuchungsergebnisse auch in der geplanten Blockchain-Strategie der Bundesregierung berücksichtigt werden. Ebenso erforderlich sei die stärkere Förderung einer marktnahen Erprobung im Energiesektor.
Wirtschaftliche und technologische Einschätzungen
Die Studie zeigt, dass der Einsatz in einzelnen untersuchten Anwendungsfeldern unter wirtschaftlichen, technologischen und regulatorischen Gesichtspunkten einen Mehrwert für Unternehmen darstellt. Im Bericht Wirtschaftlichkeit beispielsweise zeigt die Studie das Potenzial der Technologie, über Automatisierungseffekte und Prozessoptimierungen zur Senkung von Betriebskosten beizutragen und auf Basis eines gesteuerten Informationsmanagements Zusatznutzen zu generieren. Anwendungsbereiche, in denen ein hoher ökonomischer Nutzen erwartet wird, sind unter anderem die Zertifizierung von Herkunftsnachweisen und Energiedienstleistungen für Gebäude und Industrieprozesse. Bei der Beurteilung der technologischen Eignung ragen derzeit unter anderem die Energiedienstleistungen für Gebäude und Industrieprozesse, der Peer-to-Peer-Handel und Mieterstrom hervor.
Für Unternehmen der Energiewirtschaft, die erste Erfahrung mit der Blockchain sammeln oder Pilotprojekte starten wollen, ist laut dena nun ein guter Zeitpunkt. Daher umfasst die Zusammenfassung der Studie auch eine Checkliste, die Unternehmen beim Einstieg helfen soll.
(sav)
http://www.dena.de/blockchain-studie
Stichwörter:
Informationstechnik,
Blockchain,
Studie,
Deutsche Energie-Agentur (dena)