ANGACOM-2403.05-rotation

Samstag, 20. April 2024

Dresden:
Green-City-Plan für saubere Luft


[12.3.2019] Die Stadt Dresden hat einen Masterplan zur Luftreinhaltung erarbeitet. Intermodale Mobilitätspunkte sollen dafür sorgen, dass Pendler schnell auf verschiedene Verkehrsmittel umsteigen können. Zudem wird eine Lade-Infrastruktur für E-Fahrzeuge aufgebaut.

Der erste Dresdner MOBIpunkt wurde am Pirnaischen Platz eröffnet. Via Mitfahrgelegenheit zur Bahnhaltestelle, weiter mit der Bahn und die letzten Meter bis zum Arbeitsort mit einem Elektrofahrrad zurücklegen: So einfach ist Fortbewegung im Alltag nicht in allen deutschen Städten. Aufgrund langer Wartezeiten sowie fehlender Verbindungen und Haltestellen fahren viele Menschen lieber mit dem eigenen Auto. Die Folge: Luftschadstoffe, vor allem in Form von Feinstaub und Stickstoffdioxid, steigen und die Lebensqualität in Städten sinkt.
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden will solchen Entwicklungen mit einem Masterplan Luftreinhaltung (Green-City-Plan) entgegenwirken. Damit sollen die vom Pkw- und Lkw-Verkehr ausgestoßenen Schadstoffmengen reduziert und umweltfreundliche Verkehrsarten gestärkt werden. Da für die Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen ein Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 240 Millionen Euro nötig ist, hat die Stadt im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017-2020“ Fördergelder der Bundesregierung beantragt.

Zehn Schwerpunkte

Der Dresdner Green-City-Plan enthält zehn Schwerpunkte mit 17 Einzelmaßnahmen. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung spielen Digitalisierung und Elektrifizierung. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Bündnis 90/Die Grünen) erklärt: „Wir wollen in Dresden auf umweltfreundliche Mobilität setzen. Dafür müssen wir jetzt passende Vorschläge aus dem Green-City-Plan umsetzen, damit mehr Pendler aufs Rad, öffentliche Verkehrsmittel oder Elektrofahrzeuge umsteigen.“
Im Rahmen des Masterplans sind beispielsweise mindestens 76 so genannte intermodale Mobilitätspunkte in der Stadt und im Dresdner Umland geplant. Dort können Verkehrsteilnehmer zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln wie Fahrrad, Straßenbahn oder Carsharing-Angeboten – darunter E-Autos – wählen. Der erste Mobilitätspunkt am Pirnaischen Platz ging am 21. September 2018 in Betrieb. Neben der öffentlichen Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge will die Stadt außerdem ein Lastenradverleihsystem – inklusive E-Bikes – aufbauen. Vorbilder dafür gibt es beispielsweise aus Dänemark und den Niederlanden. Der Ausbau des Radwegenetzes und eine Art Fahrrad-Navi, die Fahrrad-Verbindungsauskunft, sollen den Bürgern den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel erleichtern. Dresden will außerdem Pendler-Parkplätze erweitern und ältere Dieselbusse austauschen.

Ganzheitliche Betrachtung wichtig

Zu den Projektpartnern gehören neben der Stadt Dresden und den Dresdner Verkehrsbetrieben auch externe Partner wie das Beratungsunternehmen Drees & Sommer, die VDI/VDE Innovation + Technik als Projektträger sowie die Verkehrsplanung Köhler und Taubmann. Laut Drees & Sommer ist ein Zusammenspiel verschiedener, aufeinander abgestimmter Maßnahmen wichtig, um die Luftqualität in Dresden tatsächlich zu verbessern. Entscheidend für eine höhere Lebensqualität sei eine ganzheitliche Betrachtung der Stadtentwicklung und Infrastruktur. Andy Brunner von Drees & Sommer erläutert: „Infrage kommende Maßnahmen bewertete und priorisierte das Projekt-Team daher auf Basis einer speziellen Bewertungsmethodik.“
(al)

http://www.dresden.de
http://www.dvb.de
Dieser Beitrag ist in der Januar/Februar-Ausgabe von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)

Stichwörter: Elektromobilität, Dresden, Drees & Sommer, VDI/VDE Innovation + Technik

Bildquelle: teilAuto

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Elektromobilität

Charge@BW: Anträge auf Ladepunkte
[19.4.2024] Über das Förderprogramm Charge@BW fördert das Verkehrsministerium in Baden-Württemberg seit Juni 2023 die vorbereitende Elektroinstallation für den Anschluss von Ladepunkten in Wohnhäusern und die Errichtung öffentlich zugänglicher Lade-Infrastruktur. Bis zum 30. Juni 2024 können noch Anträge gestellt werden. mehr...
Das Programm Charge@BW fördert den Ausbau der Lade-Infrastruktur sowohl im öffentlichen als auch im nicht öffentlichen Bereich.
Rheinland-Pfalz: Polizei erhält E-Fahrzeug
[12.4.2024] Der Innenminister von Rheinland-Pfalz Michael Ebling hat jetzt in Landau den ersten voll ausgestatteten rein elektrischen Streifenwagen der Polizei Rheinland-Pfalz vorgestellt. Er ist Teil eines Pilotprojekts, bei dem die Polizeiinspektion Landau Elektrofahrzeuge im 24-Stunden Betrieb testet. mehr...
Eines von insgesamt vier Fahrzeugen vom Typ Audi Q4 e-tron des Pilotprojekts.
Elektromobilität: Wildwuchs vorbeugen Bericht
[5.4.2024] Im Rahmen ihres Elektromobilitätskonzepts „otto fährt elektrisch“ hat die Stadt Magdeburg eine Gestaltungsrichtlinie für die Lade-Infrastruktur von E-Autos und E-Bikes erstellt. Dabei wurden auch Aspekte der Barrierefreiheit berücksichtigt. mehr...
Im Rahmen ihres Elektromobilitätskonzepts „otto fährt elektrisch“ hat die Stadt Magdeburg eine Gestaltungsrichtlinie für die Lade-Infrastruktur von E-Autos und E-Bikes erstellt.
Merklingen: Größter Ladepark der Welt
[27.3.2024] Ein richtungsweisendes Projekt für die Elektromobilität haben die Unternehmen Albwerk und smartlab realisiert: Der Solarcarport am Bahnhof Merklingen ist der derzeit größte Ladepark der Welt und setzt auch bei der Lade-Infrastruktur Maßstäbe. 
 mehr...
Am Bahnhof im baden-württembergischen Merklingen steht der aktuell größte Ladepark der Welt.
STAWAG: HPC-Ladepark in Betrieb
[20.3.2024] Unweit der Aachener Innenstadt hat das Unternehmen STAWAG jetzt einen Schnellladepark in Betrieb genommen, der aus drei Säulen mit insgesamt sechs Ladepunkten besteht. mehr...
STAWAG hat in Aachen jetzt einen dritten HPC-Ladepark in Aachen eröffnet.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Elektromobilität:
Langmatz GmbH
82467 Garmisch-Partenkirchen
Langmatz GmbH
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe

Aktuelle Meldungen