[13.3.2019] In der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen werden mittlerweile alle Entscheidungen auf Grundlage eines Null-Emissions-Konzepts getroffen. Nun will die Kommune auch ein Null-Emissions-Wohngebiet bauen.
Dem Konzept der grünen Null hat sich vor knapp zwei Jahren die Kommune Sprendlingen-Gensingen im Kreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz verschrieben – und wurde dafür damals von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zur hundertsten Energiekommune des Monats ernannt (
wir berichteten). „Das Null-Emissions-Konzept ist inzwischen die Grundlage jeglicher Entscheidung der Verbandsgemeinde“, erklärte jetzt Nachhaltigkeitsmanagerin Heike Müller.
Entwickelt wurde das Konzept nach Angaben der Verbandsgemeinde in fünfjähriger Forschungsarbeit gemeinsam mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier. Die Strategie wird vom Bundesforschungsministerium gefördert und umfasst alle Bereiche des kommunalen Lebens in denen Emissionen entstehen: Abfall, Abwasser, Treibhausgas und Bodenverbrauch. Ein umfassender Kreislauf führt Energie, Wasser, Abfall und Land zusammen. Ein ganzheitliches Stoffstrom-Management reduziert Verbrauch und Ausstoß und nutzt die Reste als Ressourcen für neue Produkte.
Hierfür soll in den kommenden Jahren ein so genanntes Ressourcenzentrum entstehen: Die Gemeinde will hier künftig Abfälle wie Grünschnitt oder Holzreste sammeln und sie in einer eigenen Anlage zu Energie verarbeiten. Weitere Projekte sind Sonnenenergie auf den Dächern sowie ein elektrisch fahrender Bürgerbus.
Wie die Gemeinde Sprendlingen-Gensingen weiter mitteilt, zieht das nachhaltige Konzept immer mehr Neubürger an. Für diese werde nun ein Null-Emissions-Wohngebiet errichtet. In dem klimaneutralen Modellquartier sollen Wohnungen für 400 bis 500 Menschen verschiedener Generationen entstehen. Die Energie- und Wärmeversorgung sei autark und stamme von Sonne und Erdwärme. Derzeit wird nach Angaben der Verbandsgemeinde die Infrastruktur vorbereitet, Mitte des kommenden Jahres könnten die ersten Bewohner einziehen.
(bs)
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Bildquelle: Katharina Fial