[8.4.2019] Die Unternehmen ARGE Netz, MAN Energy Solutions und Vattenfall wollen in Brunsbüttel eine Power-to-Gas-Anlage im industriellen Maßstab bauen. Hierzu bewerben sich die Partner auf ein Reallabor des Bundeswirtschaftsministeriums.
Im Industriepark Brunsbüttel soll die weltweit erste industrielle Power-to-Gas-Großanlage zur Herstellung synthetischer Gase gebaut werden. Für das Projekt arbeiten die Unternehmen ARGE Netz, MAN Energy Solutions und Vattenfall zusammen. Mit regionalem Strom aus erneuerbaren Energien soll grüner Wasserstoff und synthetisches Gas hergestellt werden, um damit Busse, Lkw und Schiffe anzutreiben sowie beim Einsatz in Gaskraftwerken und in der Industrie CO2-Emissionen zu verringern. Ziel der Partnerschaft ist es, einen Power-to-Gas-Hub für sektorenübergreifende Dekarbonisierung in Norddeutschland zu etablieren, melden die beteiligten Unternehmen. Hierzu nehmen die Partner am Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums teil (
wir berichteten).
Uwe Lauber, Vorstandschef von MAN Energy Solutions, erklärt: „Der deutsche Anlagenbau ist mit Blick auf einen weltweiten Zukunftsmarkt für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe bisher gut positioniert. Diesen Vorsprung müssen wir halten, und darauf arbeiten wir mit diesem Projekt hin. Unser Konsortium kann auf namhafte Abnehmer der erzeugten Gase verweisen, etwa die Volkswagen Konzernlogistik, diverse Stadtwerke und auch Industriebtriebe vor Ort.“ Der Wasserstoff soll in der Region genutzt und das synthetische Erdgas in das Gasnetz eingespeist werden. Mit einem möglichen künftigen Terminal für verflüssigtes Erdgas (Liquid Natural Gas, LNG) im Hafen von Brunsbüttel ergibt sich nach den Worten von Lauber perspektivisch die Möglichkeit, das angelandete Erdgas klimaschonend zu veredeln, also mit grünem synthetischem Gas aus Schleswig-Holstein zu vermengen und so einen Beitrag zur Dekarbonisierung des gesamten Erdgassystems zu leisten.
(al)
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