[12.4.2019] Das Flexibilitätspotenzial dezentraler Anlagen für die Stabilisierung des Stromsystems zu nutzen, ist Ziel des Projekts DA/RE, das Anfang April in die Pilotphase gestartet ist.
Das Projekt DA/RE – die Netzsicherheits-Initiative BW ist Anfang April dieses Jahres in die Pilotphase gestartet. DA/RE steht für Datenaustausch/Redispatch und hat zum Ziel, das Flexibilitätspotenzial dezentraler Anlagen aus unterlagerten Netzebenen für die Stabilisierung des gesamten Stromsystems zu nutzen. Initiatoren sind der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und der Verteilnetzbetreiber Netze BW. Unterstützt wird das Projekt vom baden-württembergischen Umweltministerium.
Wie die Initiatoren berichten, ist DA/RE als IT-Plattform gedacht, über welche Netzbetreibern Flexibilitätspotenziale insbesondere aus dem Verteilnetz gemeldet werden und von dort koordiniert abgerufen werden können. In der Pilotphase bis Ende September 2019 sollen zwei wesentliche Module getestet werden: Zunächst werde untersucht, ob der Datenaustausch grundsätzlich und wie geplant funktioniert; im Fokus stünden zudem die Abstimmungsprozesse zwischen den Netz- und Anlagenbetreibern.
An der Pilotphase sind nach Angaben von TransnetBW und Netze BW mehrere Netz- und Anlagenbetreiber beteiligt. So bringen sich das Mannheimer Energieunternehmen MVV und die Stadtwerke Schwäbisch Hall als Verteilnetzbetreiber ein. MVV Trading sowie Next Kraftwerke und Entelios als Betreiber virtueller Kraftwerke werden den Prozess aus Sicht der Anlagenbetreiber begleiten; darüber hinaus soll eine Kooperation mit dem NODES-Marktplatz für den Handel lokaler Flexibilität getestet werden. Mit dabei ist außerdem das Unternehmen Sonnen, das ein virtuelles Kraftwerk aus Heimspeichern betreibt.
„Dieses breite Spektrum dezentraler Anlagen bildet den aktuellen Markt für Flexibilitäten sehr gut ab“, sagt Kilian Geschermann, DA/RE-Projektleiter bei Netze BW. „Gemeinsam können wir so die Prozesse pilothaft mit verschiedenen Verteilnetzbetreibern bis zur Mittelspannungsebene testen und wertvolle Erfahrungen in den weiteren Projektverlauf einfließen lassen“, ergänzt Florian Gutekunst, DA/RE-Projektleiter bei TransnetBW.
(bs)
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