[6.6.2019] Die Solarenergie soll zum zweiten großen Standbein einer klimaneutralen Stromerzeugung in Niedersachsen werden. Dafür sprach sich Umweltminister Olaf Lies auf der Veranstaltung „Solarstrom-Perspektiven für Niedersachsen“ aus.
Für einen starken Photovoltaikausbau (PV-Ausbau) in Niedersachsen hat Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, bei der Veranstaltung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) plädiert. Diese fand Anfang Juni unter dem Motto „Warum der Wind die Sonne braucht“ in Hannover statt. Der Solarstrom sei eine ideale Ergänzung zum Windstrom und damit das notwendige Pendant beim Umstieg auf eine weitgehend CO2-freie Stromerzeugung. Während Windkraftanlagen im Herbst und Winter den größten Stromertrag einfahren, kann Photovoltaik im Frühjahr und Sommer Höchstleistungen vollbringen.
„Wenn wir die Energiewende mit Tempo voranbringen wollen, müssen wir auf weitere CO2-neutrale Stromquellen setzen. Beim Windstrom sind wir bundesweit die Nummer 1, der Solarstrom sollte das zweite wichtige Standbein für eine klimaneutrale Stromerzeugung werden“, sagte Lies. „Die Flächen auf Haus- und Gewerbedächern warten darauf, mit Photovoltaik bestückt zu werden, rein rechnerisch könnten hier bis zu 57 Gigawatt (GW) an Leistung installiert werden.“ Das würde einen Stromertrag von 51 Milliarden Kilowattstunden im Jahr bringen, das entspreche fast dem derzeitigen Bruttostromverbrauch in Niedersachsen, meldet das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.
Sichere Perspektiven für Solarstrom
Während die Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern die Photovoltaik zunehmend nutzten, seien die Unternehmen immer noch zurückhaltend. Lies weiter: „Die Unternehmen sollten die derzeit günstigen Rahmenbedingungen wahrnehmen, die sich vor allem aus den niedrigen Modulpreisen und der Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom ergeben.“ Kostenfreie Beratungsangebote der KEAN stünden kleinen und mittleren Unternehmen ebenfalls zur Verfügung. Das Ministerium wolle prüfen, ob künftig beim Neubau von größeren Gewerbehallen die Statik so ausgelegt werden müsse, dass die Dächer von vornherein für die Installation von PV-Anlagen geeignet sind.
Auf Bundesebene möchte sich Niedersachsens Umweltminister für sichere Perspektiven für die Solarstromerzeugung einsetzen. „Die Begrenzung des Zubaus von Photovoltaik auf 52 GW insgesamt macht energie- und klimapolitisch keinen Sinn. Der Bundeswirtschaftsminister muss diesen Deckel sofort streichen, sonst bricht der PV-Ausbau spätestens 2021 wieder zusammen“, sagte Lies.
(sav)
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Bildquelle: Ulrich Pucknat