[29.7.2019] Das E.ON-Tochterunternehmen Avacon startet ein Wasserstoff-Pilotprojekt in einem Ortsteil der Stadt Genthin in Sachsen-Anhalt. Bis zu 20 Prozent Wasserstoff soll dort dem Erdgas beigemischt werden.
Derzeit ist ein bislang einmaliges Projekt in einem Gasverteilnetz in Deutschland in der Umsetzung: Das E.ON-Tochterunternehmen Avacon will in Schopsdorf einem Ortsteil der Stadt Genthin in Sachsen-Anhalt, dem Erdgas zum ersten Mal einen Anteil von bis zu 20 Prozent Wasserstoff beimischen. Das Gemeinschaftsprojekt mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) soll zeigen, dass es machbar ist, Wasserstoff zu einem deutlich höheren Prozentsatz als bisher in ein existierendes Gasnetz einzuspeisen, informiert das Unternehmen E.ON. Neben der Eignung der Anlagen sei dabei die Wasserstoffverträglichkeit der Kundengeräte von hoher Bedeutung. Dazu wird Avacon ab Herbst bis zu 400 Heizungen und andere Endgeräte der Kunden in Schopsdorf testen. Die Ergebnisse des Gemeinschaftsprojekts sollen als Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasverteilnetzen dienen.
Grünes Gas aus Grünem Strom
Das Projekt ist Teil der E.ON-Initiative „Grünes Gas aus Grünem Strom“. Schwerpunkt bildet dabei die Wasserstofftechnologie. Power-to-Gas-Anlagen können dezentral erzeugten Strom aus Windkraft- und Solaranlagen in das grüne Gas Wasserstoff umwandeln. Das könne in zulässigen Grenzen direkt in die Gasverteilnetze eingespeist und beim Kunden dazu genutzt werden, Gebäudewärme, Mobilitätsanwendungen und industrielle Prozesse CO2-reduziert zu gestalten.
Durch Dekarbonisierung bestehe großes Potenzial, um aus der Stromwende eine umfassende Energiewende zu machen. Denn bereits heute sind 95 Prozent der Erneuerbare-Energien-Anlagen deutschlandweit an das Verteilnetz angeschlossen. Dadurch werde die Energiewelt von morgen zunehmend dezentral und die Sektorkopplung auch im Verteilnetz stattfinden. Genau darauf zahle das Pilotprojekt ein. Der konkrete Netzabschnitt des Gasverteilnetzes von Avacon in Schopsdorf eignet sich vor allem deshalb, da die dort verbaute Netzinfrastruktur repräsentativ für das gesamte Avacon-Gasverteilnetz ist und die Ergebnisse somit skalierbar sind, informiert E.ON.
(sav)
https://www.avacon-netz.de
Stichwörter:
Erdgas,
E.ON,
Wassertstoff,
Schopsdorf