[2.8.2019] In der bayerischen Stadt Haßfurt ist nun der Startschuss für das Modellprojekt Smart Cities gefallen. Als erster Schritt wird gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik ein digitaler Energienutzungsplan erstellt.
Als eine von bundesweit 13 Kommunen ist Haßfurt jüngst für die erste Staffel der Modellprojekte Smart Cities (
wir berichteten) ausgewählt worden. In Kooperation mit dem Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden (IfE) starteten zeitgleich die Arbeiten an einem digitalen Energienutzungsplan (ENP), der Grundlage und erster Baustein der Smart-City-Strategie ist. Wie das IfE mitteilt, folgt die Kommune damit auch einem Appell des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger, der alle Kommunen im Freistaat zur Erstellung eines Energienutzungsplans aufgerufen hatte. Im ENP wird die Energiebedarfs- und Energieversorgungssituation in einer Gemeinde oder einem Landkreis detailliert erfasst und darauf basierend konkrete Handlungsempfehlungen für eine klimaschutzfreundliche Energieversorgung ausgearbeitet, informiert das IfE. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützt die Gemeinden und Landkreise dabei im Rahmen eines Förderprogramms mit bis zu 70 Prozent. In Haßfurt startet nun der erste digitale Energienutzungsplan nach den neuen Förderrichtlinien des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.
Ist-Zustand gebäudescharf erfassen
Wie das Institut mitteilt, können mithilfe neuer, digitaler Methoden dank hoher Detailschärfe und vollständiger Flächendeckung in der digitalen Energieplanung völlig neue Maßstäbe gesetzt werden. Ein digitales 3D-Energiesystemmodell bilde jedes Gebäude detailliert ab und weist dessen aktuellen Wärmebedarf und energetische Sanierungsoptionen aus. Auf Basis des gebäudescharfen Ist-Zustands können dann Potenziale zur Versorgung mit erneuerbaren Energien, zum Beispiel mittels Photovoltaik und Solarthermie oder mit oberflächennaher Geothermie, analysiert werden. Weiterhin beinhaltet das Modell ein vollständiges Abbild der Energie-Infrastruktur – beispielsweise Erzeugungsanlagen sowie Wärme- und Stromnetze – und weist Potenziale für deren Ausbau aus. Dies ermögliche eine ganzheitliche Erarbeitung optimaler Entwicklungspfade für die Energiewende vor Ort, die alle relevanten technischen, wirtschaftlichen und politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen mit einbezieht, meldet das IfE.
(sav)
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Bildquelle: Institut für Energietechnik IfE GmbH