[20.8.2019] Das neue Umspannwerk von Netze BW in Burladingen (Zollernalb-Kreis) soll ökoeffizient und digital sein. Siemens wird dafür eine gasisolierte Schaltanlage für die 110-Kilovolt-Netzebene sowie Kleinsignal-Messwandler liefern.
Ein neues Umspannwerk (UW) von Netze BW wird voraussichtlich ab dem Frühsommer 2020 in Burladingen gebaut. Wie der Verteilnetzbetreiber mitteilt, sollen in dieses Projekt die Erfahrungen mit der Netzebene von 110 Kilovolt (kV) aus dem UW Nördlingen einfließen. Dort sorgt technisch aufbereitete und gereinigte Luft (Clean Air) für die Isolierung der stromführenden Leiter im Inneren der Gehäuse der Freiluft-Messwandler und Leistungsschalter. Dessen Vakuum-Unterbrecher übernimmt das Schalten und Löschen des Lichtbogens selbst. Damit lässt sich der Einsatz des potenziell hoch klimawirksamen Schwefelhexafluorid (SF6) vermeiden.
Siemens wird dafür eine SF6-freie, gasisolierte Schaltanlage und Kleinsignal-Messwandler mit digitalem Prozessbus liefern. Stromstärke und Spannung werden zudem erstmals mit einem neuartigen Kleinsignal-Messwandler gemessen, was wiederum eine digitale Anbindung über einen Prozessbus und eine interne Übertragung per Glasfaser erforderlich macht. Dadurch wird das Verlegen von Kupferkabeln überflüssig. Die Kombination dieser Innovationen erlaube nach Angaben von Netze BW den Bau einer Kompaktanlage auf engstem Raum, die von außen kaum als UW erkennbar sei.
Das neue Umspannwerk wurde unter anderem für eine nachhaltige Versorgungssicherheit trotz steigender Last und der zunehmenden Einspeisung erneuerbarer Energien nötig, berichtet der Verteilnetzbetreiber weiter. Die Investition betrage rund elf Millionen Euro.
(ur)
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Bildquelle: Netze BW