[16.10.2019] Greenpeace Energy stellt eine neue Analyse zu den Kosten der deutschen Energieproduktion vor. Laut der Kurzanalyse kann der Ausbau der erneuerbaren Energien als Sparprogramm für nachfolgende Generationen gesehen werden.
Im Jahr 2020 erspart jede zusätzliche Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Energien der Gesellschaft rund 9,7 Cent (Ct) an Kosten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Kurzanalyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy. Die FÖS-Wissenschaftler hatten die Vollkosten von erneuerbarem und von konventionell erzeugtem Strom berechnet und miteinander verglichen, informiert Greenpeace Energy. Demnach kostet eine Kilowattstunde (kWh) aus neuen Wind- und Solarparks rund 7,5 Ct, während bestehende Kohle- und Gaskraftwerke im Mittel bei 17,2 Ct/kWh liegen. Je mehr erneuerbarer Strom produziert wird, desto höher seien also die langfristigen Spareffekte. Die Ausgaben für die EEG-Umlage sind in dem Kostenvergleich bereits berücksichtigt. Während bei erneuerbaren Energien alle Kostenbestandteile transparent im Strompreis enthalten sind, fallen bei konventionellem Strom neben den Produktionskosten erhebliche, nicht im Preis enthaltene versteckte Kosten an. „Dazu zählen zum Beispiel staatliche Förderungen sowie Folgekosten von Umwelt-, Gesundheits- und Klimaschäden“, erklärt Swantje Fiedler vom FÖS. „Diese müssen von der Gesellschaft dann an anderer Stelle bezahlt werden, spätestens durch nachfolgende Generationen.“ Wie Greenpeace Energy mitteilt, belegt den Kostenvorteil auch eine Analyse der Universität Erlangen-Nürnberg, die der Öko-Stromanbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS) in Auftrag gegeben hatte. Danach sorgt Strom aus Windkraft- und Solaranlagen für niedrigere Großhandelspreise an der Strombörse und ersparte deutschen Letztverbrauchern im Untersuchungszeitraum 2011 bis 2018 rund 70 Milliarden Euro.
(sav)
Weiter zur FÖS-Kurzanalyse (PDF, 713 KB) (Deep Link)
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