[11.11.2019] Nur ein Mix der Technologien und Ressourcen kann zu erfolgreichem Klimaschutz führen, diesen Grundsatz bekräftigten die Teilnehmer des B.KWK-Kongresses Anfang November in Diskussionen und Vorträgen.
Auf dem Jahreskongress des Bundesverbands Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) Anfang November waren sich die Teilnehmer einig: Nur ein Mix der verfügbaren Technologien und Ressourcen könne zu erfolgreichem Klimaschutz führen. Wie der B.KWK mitteilt, muss die Partnerschaft von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Umweltwärme) dabei genau unter die Lupe genommen werden. Für mehr als 150 Teilnehmer bot sich schon am Vortag des Kongresses mit der aus Vertretern der Energiepolitik besetzten Podiumsdiskussion, ein guter Einblick in die politische Situation. Im Licht des am Morgen desselben Tages durchgeführten Wasserstoffgipfels der Bundesregierung, wurde auch auf dem B.KWK-Kongress deutlich, dass die Einbindung erneuerbarer Rohstoffe – wie Wasserstoff aus Power-to-Gas-Anlagen – für die Hersteller von KWK-Anlagen im Fokus steht, meldet der Bundesverband. Weil aber die Wasserstoffanpassung von KWK-Anlagen einen eher überschaubaren Aufwand beinhaltet, wurden wiederholt fehlende oder falsche Regelungen der Politik moniert.
Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes
Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), kündigte allerdings in seinem Grußwort noch für das Jahr 2019 eine Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes an. Er deutete dabei an, dass beispielsweise die Einbindung erneuerbarer Energie und die möglichst vollständige Rückgewinnung der erzeugten Wärme in der Novellierung in den nächsten Wochen eingebracht werden würden. Diese und weitere Aussagen der Referenten und Diskussionspartner haben den Rückenwind fortgesetzt, den die KWK-Branche seit vielen Jahren vermisst habe, informiert der Bundesverband. In der Podiumsdiskussion zeigten die politischen Vertreter Carsten Müller, MdB (CDU/CSU), Martin Neumann, MdB (FDP), Timon Gremmels, MdB (SPD) und Ralph Lenkert, MdB (Die Linke) sowie Heinz Ullrich Brosziewski (B.KWK) trotz bundespolitischer Differenzen eine Einigkeit in Energiefragen. Nach den technologischen Grabenkämpfen der 2000er-Jahre hätten laut Veranstalter alle Sprecher die neue Technologieoffenheit gepredigt.
Erneuerbare Rohstoffe nutzen
Brosziewski machte deutlich, dass man jetzt die richtigen Schritte gehen müsse, um 2050 erfolgreich zu sein. Denn die Frischdampfkessel würden 50 bis 60 Jahre halten. Es wurde aber klar, dass die heute installierte Technik in der Lage sein müsse, zukünftige Beimischungen von zunächst 20 Prozent Wasserstoff problemlos zu verkraften.
Denn ein großes Potenzial der KWK liege in dem späteren Umschalten auf erneuerbare Rohstoffe an der installierten Technik. Frank Gröschl vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) nutzte den Kongress dazu, um ein neues Leuchtturmprojekt bekannt zu machen. Darin sollen ab 2020 im Raum Magdeburg rund 400 Abnehmer vom Einfamilienhaus bis zum Gewerbebetrieb mit Erdgas mit bis zu 20 Prozent Wasserstoffanteil versorgt werden. Damit werde binnen zwei Jahre die Grundlage für die zukünftigen Grenzwerte in den einschlägigen DVGW-Arbeitsblättern geschaffen, meldet der Bundesverband. Der B.KWK-Kongress wird im kommenden Jahr vom 2. und 3. November 2020 in Berlin stattfinden.
(sav)
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