[14.11.2019] Freileitungen können für große Vögel ein Verletzungsrisiko bergen. Seit Jahren stattet Netze BW deshalb Spannfelder im Bereich bevorzugter Flugrouten mit Warnmarkern aus. Dabei kommt eine innovative Lösung zum Einsatz, in deren Mittelpunkt die Montage per Drohne steht.
Hoch- und Mittelspannungsleitungen, die entlang von Gewässern führen oder diese sogar queren, gelten gemeinhin als besonders heikle Gebiete. Dieser Tage installierte deshalb eine slowakische Spezialfirma insgesamt 48 so genannter Fireflies an zwei Spannfeldern einer 110.000-Volt-Leitung von Netze BW über die Donau bei Herbertingen (Kreis Sigmaringen). Leuchtkäfer lautet eine deutsche Übersetzung der nur 200 Gramm schweren, farbigen Kunststofffähnchen. Wie Netze BW berichtet, werden sie mithilfe einer akkubetriebenen und über GPS gesteuerten Drohne mit rund zehn Metern Abstand am Erdseil befestigt, das in der Regel in rund 25 Metern Höhe von Mastspitze zu Mastspitze verläuft. Ein Schnappverschluss erlaube das schnelle Einhaken, eine Klemme verhindere das Verrutschen.
Überzeugt hat die EnBW-Tochter zum einen die Wirkung der Warnmarker, die laut Langzeitstudien bis zu 85 Prozent der Kollisionen verhinderten. Laut der Herstellerfirma Bartke Kennzeichnungssysteme reagieren die Vögel vor allem auf deren stete Bewegung, die selbst bei Windstille kaum ganz aufhört. Aufgrund fluoreszierender Bestandteile wirke die Technik sogar bei Dunkelheit oder Nebel. Auch die schnelle und im Vergleich zu einem Helikoptereinsatz umweltschonende Montage bedeute einen wesentlichen Pluspunkt, so das Unternehmen. Die Maßnahme an der Donau erfolgt im Rahmen der europäischen Vogelschutz-Programme Danubeparks und Danube Free Sky, teilt Netze BW mit. Unabhängig davon sollen 2019 rund neun Kilometer 110-kV-Freileitungen für den Vogelschutz nachgerüstet werden, was allein im November die Installation weiterer gut 500 Fireflies bedeutet.
(ur)
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Bildquelle: Netze BW