ANGACOM-2403.05-rotation

Donnerstag, 28. März 2024

Kohleausstieg:
Gesetz konterkariert Klimaziele


[16.12.2019] Das von der Bundesregierung geplante Kohleausstiegsgesetz konterkariert die Klimaziele im Wärmebereich, warnen mehrere Verbände. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Quartierslösungen und andere Energiedienstleistungen für die Wärmewende würden dadurch massiv verschlechtert.

Das von der Bundesregierung geplante so genannte Kohleausstiegsgesetz konterkariere die Klimaziele im Wärmebereich, warnen der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK), die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), der Verband für Wärmelieferung (VfW) und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD). Der bekannt gewordene Referentenentwurf verschlechtere massiv die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Quartierslösungen und andere Energiedienstleistungen für die Wärmewende in Gebäuden und Unternehmen, bei denen Strom und Wärme mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bereitgestellt würden. Durch den Ersatz getrennter Strom- und Wärmeerzeugung durch hochmoderne KWK-Anlagen könne der Primärenergieverbrauch um über ein Drittel gesenkt werden. „Die Bundesregierung beschließt Klimaziele, aber tut nicht nur zu wenig, um diese zu erreichen, sondern legt wichtigen Energiewendelösungen sogar neue Steine in den Weg. Die Wärmewende bleibt weiter eine leere Phrase, solange Energiedienstleistungen immer weiter behindert werden“, sagt Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF.
Der Entwurf sieht vor, die Vergütung für KWK-Strom auf 3.500 Stunden im Jahr zu begrenzen, um so die Netze in Zeiten hoher Stromeinspeisung aus Wind oder Sonne zu entlasten. Jedoch werde somit, so die Verbände, nicht nur die Förderung um fast die Hälfte gekürzt, sondern dies geschehe völlig unabhängig vom tatsächlichen Zeitpunkt, an dem eine Abschaltung der Erzeugung sinnvoll sein könnte, kritisieren die Verbände. Für Heizung und Warmwasser in Wohngebäuden würden beispielsweise 6.000 Stunden Wärme im Jahr benötigt. Die Verbände fordern die Bundesregierung daher auf, die Kürzung der vergüteten Stunden durch einen höheren Zuschlag je Kilowattstunde Strom zu kompensieren und intelligente Anreize für eine netzdienliche Stromeinspeisung zu schaffen. Das Gesetz schaffe zudem neue Unsicherheiten. So soll die Förderung zwar bis 2025 verlängert werden, jedoch nur unter Vorbehalt eine Revision in zwei Jahren. Die geplanten Verschlechterungen kämen jedoch ohne jegliche Übergangszeit daher. Dies gefährde bereits geplante oder schon im Bau befindliche Projekte. (ur)

https://www.energiecontracting.de

Stichwörter: Kraft-Wärme-Kopplung, Kohleausstieg, Kohleausstiegsgesetz



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Kraft-Wärme-Kopplung

MAMotec: Effizienter Gasmotor vorgestellt
[21.3.2024] MAMotec bringt einen neuen Gasmotor für Blockheizkraftwerke auf den Markt. Der MAG24.4 zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad und die Möglichkeit der klimaneutralen Strom- und Wärmeerzeugung aus. mehr...
Der MAG24.4 erreicht mit einer Leistung von 27 kW bei 1.500 Umdrehungen pro Minute und einem Hubraum von 2,5 Litern Spitzenwerte bei der Effizienz
Serie KWK: Potenziale kombinierter Systeme Bericht
[6.3.2024] Die Europäische Union arbeitet intensiv an übergeordneten Leitlinien für das europäische Strommarktdesign. Ein Vorhaben, das auch die Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland maßgeblich beeinflussen wird. mehr...
Thüga: Positionspapier zur KWK
[5.3.2024] Thüga setzt sich für eine zügige und nachhaltige Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes ein. KWK sei für die Energieversorgung unverzichtbar und ergänze wirkungsvoll die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung, heißt es in einem Positionspapier. mehr...
Thüga-Vorstandsvorsitzender Constantin H. Alsheimer fordert eine zügige Novellierung des KWKG.
Kraftwerksstrategie: Forderungen des B.KWK
[22.2.2024] Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung begrüßt die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung und drängt auf eine zügige Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes, um die Energieversorgung weiter zu stärken. mehr...
Block Fortuna: B.KWK fordert klare Perspektiven und Investitionssicherheit für den Bau neuer KWK-Anlagen.
BDEW: KWK als zentrale Säule
[22.2.2024] Der BDEW sieht die Kraft-Wärme-Kopplung als Bindeglied für eine klimaneutrale Energieversorgung und fordert eine zügige Novellierung des KWKG. mehr...