ANGACOM-2403.05-rotation

Samstag, 30. März 2024

Stuttgart Netze:
Stromausfällen auf die Schliche kommen


[14.1.2020] Stuttgart Netze installiert derzeit Messgeräte in Kabelverteilerschränken. Damit will der Netzbetreiber auf der 400-Volt-Ebene defekte und überlastete Leitungen entdecken.

Stuttgart Netze will durch den Einbau von Messtechnik in Kabelverteilerschränke Stromausfällen schneller auf die Schliche kommen. Gerade einmal zehn Minuten ist jeder Stuttgarter rein rechnerisch pro Jahr ohne Strom. Und dennoch ist jede Sekunde für den Kunden eine zu viel. Der Stromnetzbetreiber Stuttgart Netze will in einem Projekt nun mehr über die Gründe für Stromausfälle erfahren. Damit könnte die Versorgung noch zuverlässiger werden. Das teilte das Unternehmen mit. Die meisten privaten Gebäude und kleinere Gewerbe werden im Niederspannungsnetz mit 400 Volt über Umspannstationen und Kabelverteilerschränke versorgt. In Stuttgart zeichnet sich diese Spannungsebene dadurch aus, dass ein Verbraucher fast immer von zwei Seiten mit Strom versorgt werden kann. Fällt ein Kabel beispielsweise aufgrund einer Störung aus, bekommt der Kunde davon nichts mit. In diesem Fall spricht man von einer vermaschten Netzstruktur.
Was dem Verbraucher Vorteile bringt, ist für Stuttgart Netze jedoch eine große Herausforderung. Schließlich kann ein Kabel eine Störung haben, die Kunden werden aber dennoch weiter mit Strom versorgt. Für den Stromnetzbetreiber sind in diesem Fall sowohl die Fehlersuche als auch die Wiederversorgung enorm zeit- und arbeitsaufwendig. Genau darum geht es im jetzt angelaufenen Projekt, das der Netzbetreiber gemeinsam mit OmegaLambdaTec, einem Dienstleister für Datenanalysen der digitalen Zukunft, im Stuttgarter Stadtteil Bergheim-Weilimdorf durchführt. In einem klassischen Wohngebiet hat Stuttgart Netze in mehrere Kabelverteilerschränke und Umspannstationen Messtechnik der EnBW-Tochter SMIGHT eingebaut. Die Sensoren messen, wie viel Strom in Ampere über die einzelnen Kabel läuft. Allerdings kommen nicht alle Stromleitungen unter die Lupe. Lediglich an 20 von 170 möglichen Punkten wurde Messtechnik installiert. „Damit finden wir defekte Kabel mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent. Das ist aus Kosten-Nutzen-Sicht ein hervorragender Wert“, sagt Christian Körner, Leiter Anlagenmanagement bei Stuttgart Netze.
Mithilfe eines Algorithmus werden die Messdaten kontinuierlich online erfasst und verarbeitet. Stuttgart Netze will damit herausfinden, ob einzelne Kabel aufgrund eines Fehlers im Stromnetz anders als üblich belastet werden. Deshalb werden insbesondere die Messwerte zwischen 0 und 5 Uhr betrachtet, da die Belastung des Stromnetzes dann geringer ist und die Sensitivität somit erhöht werden kann.
Mit den Messungen in Kabelverteilerschränken gehört Stuttgart Netze laut eigenen Angaben in Deutschland zu den Vorreitern. Stellt sich das Projekt als erfolgreich und auch für die Monteure der Stuttgart Netze als praktikabel heraus, könnten schon bald an anderen Stellen des Stuttgarter Stromnetzes Sensoren zur Messung der Stromstärke eingebaut werden. (ur)

https://www.stuttgart-netze.de

Stichwörter: Smart Grid, Netze, Stuttgart Netze, Verteilnetz, Stromausfall, OmegaLambdaTec

Bildquelle: Stuttgart Netze

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Netze | Smart Grid

BNetzA: Netzentwicklungsplan genehmigt
[4.3.2024] Die Bundesnetzagentur hat den neuen Netzentwicklungsplan der deutschen Übertragungsnetzbetreiber genehmigt. Darin wird erstmals ein klimaneutrales Stromübertragungsnetz skizziert. mehr...
Im Netzentwicklungsplan der deutschen Übertragungsnetzbetreiber wird erstmals ein klimaneutrales Stromübertragungsnetz skizziert.
BDEW: Mehr Tempo beim Netzanschluss
[29.2.2024] Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein Eckpunktepapier zur Beschleunigung des Anschlusses von Erneuerbare-Energien-Anlagen an das Stromnetz vorgelegt. Der BDEW macht nun in einem Positionspapier konkrete Vorschläge. mehr...
TransnetBW: Bauauftrag für Hitachi Energy
[27.2.2024] Ab dem Jahr 2025 entstehen an den Umspannwerken in Wendlingen und Oberjettingen STATCOM-GFM-Anlagen. Ihre Aufgabe ist es, die Netzstabilität aufrechtzuerhalten und wetterbedingte Schwankungen zu kompensieren. mehr...
Vertragsunterzeichnung zwischen TransnetBW und Hitachi Energy.
O2 Telefónica: Münchner Vernetzung
[20.2.2024] O2 Telefónica unterstützt die Stadtwerke München bei der Digitalisierung der bayerischen Landeshauptstadt. Dabei geht es unter anderem um den Einsatz von IoT-Anwendungen für die Smart City. mehr...
Mobilfunkantenne in München: O2 Telefónica ist Partner der Stadtwerke München.
Stadtwerke Baiersdorf: Vorteil Visualisierung
[31.1.2024] In den Trafostationen der Stadtwerke Baiersdorf wird die Netzüberwachungslösung SMIGHT Grid2 installiert. Ziel ist es, einen besseren Überblick über das Niederspannungsnetz zu erhalten. mehr...
Die Stadtwerke Baiersdorf rüsten ihre Trafostationen mit SMIGHT Grid2 aus.

Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Netze | Smart Grid:
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH
SMIGHT GmbH
76185 Karlsruhe
SMIGHT GmbH

Aktuelle Meldungen