[20.1.2020] Die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien betont die Bedeutung von Energieversorgern für die Umstellung auf regenerative Energien. Das Stadtwerk Haßfurt wird in einem White Paper als das weltweit führende kommunale Unternehmen bei deren Einführung genannt.
Im Rahmen der jährlichen Generalversammlung der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (The International Renewable Energy Agency – IRENA) in Abu Dhabi wurde ein neues White Paper präsentiert, das die Bedeutung der Energieversorger beim weltweiten Fortschritt hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien aufzeigt. In diesem Papier findet sich neben Energieversorgern aus den USA, Dänemark, Uruguay und vielen anderen auch eine Fallstudie zu einem deutschen Unternehmen, dem Stadtwerk Haßfurt. Der fränkische Energiedienstleister setzt seit Jahren verstärkt auf klima- und umweltfreundliche ganzheitliche Lösungen auf dem Weg zu einer möglichst dezentralen und emissionsfreien Energieversorgung.
Die Fallstudie beleuchtet die Entwicklung des Unternehmens seit der Entscheidung im Jahr 2012, auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen – zunächst im Stromsektor und anschließend auch in den Bereichen Wärme und Industrie. Flankiert werden diese Maßnahmen von der Errichtung von Ladestationen für E-Autos, einer umfassenden Sektorenkopplung, einem Ausbau der Speicherkapazitäten und dem Aufbau von Wasserstoffkapazitäten (
wir berichteten). „Hier wurde frühzeitig erkannt, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien die Zukunft ist und unternehmerisch sinnvoll noch dazu. Darüber hinaus sticht das Unternehmen besonders durch seine Bürgernähe und sektorübergreifende Strategie auf dem Weg zu Null Emissionen heraus“, erklärte Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (EWG), die für Deutschland die Informationen zur Studie lieferte.
„Es ist ein gutes Zeichen, dass auch kommunale Projekte international Beachtung finden, denn nur so, mit Engagement und Bürgernähe, kann der Ausbau der Erneuerbaren vorangetrieben werden, um die Klimaziele zu erreichen“, sagte Norbert Zösch, Geschäftsführer des Stadtwerks Haßfurt. Das Beispiel Haßfurt zeige, dass dieses Ziel auf kommunaler Ebene selbstständig erreicht werden kann, selbst, wenn die landesweiten politischen Rahmenbedingungen unzureichend sind. Denn es fehle beispielsweise an staatlicher Unterstützung für zukünftige Schlüsseltechnologien wie Power to Gas und für eine dynamische Strombepreisung, die den Ausbau der Erneuerbaren noch erheblich beschleunigen würden.
(ur)
Das White Paper „Towards 100% Renewable Energy: Utilities in Transition“ zum Download (PDF; 3,7 MB) (Deep Link)
http://energywatchgroup.orghttps://www.stadtwerkhassfurt.de
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