[28.2.2020] Gasunie, Groningen Seaports und Shell Nederland wollen das so genannte NortH2-Projekt starten. Es soll der Wasserstofferzeugung aus grünem Strom dienen, der von einem Mega-Windpark erzeugt wird.
Ein Konsortium aus Gasunie, Groningen Seaports und Shell Nederland planen das so genannte NortH2-Projekt. Damit soll grüner Wasserstoff aus erneuerbarem Strom entstehen, der durch einen Mega-Windpark erzeugt wird. Der Windpark soll bis zum Jahr 2030 gebaut werden und etwa drei bis vier Gigawatt (GW) leisten. Später soll die Leistung sogar auf bis zu zehn GW erhöht werden. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff, zunächst in Eemshaven und später möglicherweise auch offshore, wird bis 2040 voraussichtlich bei rund 800.000 Tonnen pro Jahr liegen. Das vermeidet jährlich etwa sieben Megatonnen CO2. NortH2 hat die Unterstützung der niederländischen Provinz Groningen. Wie die Beteiligten mitteilen, werden jetzt Partner gesucht, um das Konsortium zu erweitern und dieses Projekt zu realisieren.
Grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie erzeugt wird, ist von zentraler Bedeutung für das niederländische Klimaabkommen und den europäischen Green Deal. Die Industrie verwendet bereits große Mengen Wasserstoff, allerdings werden diese hauptsächlich aus Erdgas hergestellt. Der Ersatz durch grünen Wasserstoff kann erheblich zur Dekarbonisierung der Industrie beitragen.
Zunächst sieht NortH2 den Bau komplexer Windparks in der Nordsee vor, die schrittweise auf eine Kapazität von etwa zehn Gigawatt anwachsen können. Dies würde ausreichen, um den derzeitigen Stromverbrauch von rund 12,5 Millionen niederländischen Haushalten zu decken. Dafür müssen viele Windkraftanlagen installiert werden. Die ersten könnten 2027 fertig sein und vollständig für die Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden.
Darüber hinaus ist der Bau eines großen Elektrolyseurs in Eemshaven vorgesehen, der Windenergie in grünen Wasserstoff umwandeln wird. Das Konsortium erwägt auch die Möglichkeit, Elektrolyse offshore zu betreiben. „Wir treten hier gemeinsam an, um die Niederlande im Bereich Wasserstoff weltweit an die Spitze zu bringen. Darüber hinaus tragen wir mit dem Vorhaben zur Erreichung der Ziele des niederländischen Klimaabkommens bei und beschleunigen somit die Energiewende“, sagt Marjan van Loon, President-Director von Shell Nederland.
(ur)
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