[19.3.2020] Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft veröffentlicht ein Positionspapier zur Flexibilisierung der Verteilnetze, damit diese besser regenerativ erzeugten Strom aufnehmen und abgeben können.
Für das Gelingen der Energiewende ist eine Flexibilisierung der Stromnachfrage notwendig. Heiß diskutiert wird allerdings, ob die Flexibilität von Elektroauto, Wärmepumpe und andere für das Netz oder den Markt eingesetzt werden. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) will mit seinem am 18. März 2020 vorgestellten Quotenmodell zeigen, dass beides geht. Steuerbare Lasten können sowohl netz- als auch marktdienlich eingesetzt werden. „Wir dürfen dabei nicht den Kunden aus den Augen verlieren. Aussicht auf Erfolg hat ein System am Ende nur, wenn Verbraucher überzeugt sind. Flexibilität soll angereizt, nicht erzwungen werden“, sagt bne-Geschäftsführer Robert Busch.
Ohne Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch werde die Energiewende teuer. Strittig sei allerdings, für welchen Zweck die Flexibilität eingesetzt würde. Ziel müsse es sein, den Strombedarf bevorzugt in Zeiten zu decken, in denen viel Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist würde und die Netzauslastung zudem gering sei. Viele Verbraucher verfügten über solch ein Flexibilitätspotenzial, doch fehle aktuell ein Anreiz für sie, das Potenzial tatsächlich umzusetzen. Mit dem Quotenmodell schlägt der bne ein Modell vor, das einen netzdienlichen Strombezug anreizt und gleichzeitig den marktseitigen Flexibilitätseinsatz ermöglicht. Gleichzeitig lässt es den Verbrauchern maximalen Freiraum bei der Ausgestaltung ihres Flexibilitätsangebots. „Zudem ist der Umsetzungsaufwand überschaubar. Der bne-Vorschlag ist eine Weiterentwicklung des heutigen Systems und kann mit wenigen regulatorischen Anpassungen von Paragraf 14a EnWG und Paragraf 19 Absatz 2 StromNEV realisiert werden“, erklärt Busch.
(ur)
Hier kann das Positionspapier „Flexibilität im Verteilnetz“ als Lang- und Kurzfassung abgerufen werden. (Deep Link)
https://www.bne-online.de
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