[27.3.2020] In Baden-Württemberg bieten sich einige Regionen für die Nutzung der tiefen Geothermie an. Auf Beschluss der Landesregierung soll das Potenzial der klimafreundlichen Energieressource dort nun stärker genutzt werden.
In Baden-Württemberg gibt es insbesondere im Oberrheingraben und in Oberschwaben große Potenziale für die Nutzung der tiefen Geothermie. Nach einem Beschluss der Landesregierung sollen diese nun besser genutzt werden, teilt die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (EE BW) mit. Laut der Dachorganisation für Verbände, Unternehmen und Forschungsinstitute aus der Erneuerbare-Energien-Branche in Baden-Württemberg erstellt das Umweltministerium zu diesem Zweck eine Road Map mit verschiedenen Maßnahmen. „Die Entscheidung der Landesregierung für einen stärkeren Einsatz der tiefen Geothermie ist ein starkes Signal. Die Technologie kann die Stromerzeugung grüner machen und wesentlich zum Ausstieg aus der fossilen Wärmeerzeugung beitragen”, sagt Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW. Jetzt komme es auf die konkrete Ausgestaltung des Fahrplans an, so Pöter. Laut EE BW wird geschätzt, dass rund zehn Prozent des deutschen Energiebedarfs geothermisch gedeckt werden können. Für den effizienten Einsatz im Wärmesektor seien Wärmenetze in den Kommunen eine zentrale Voraussetzung. „Der Ausbau der Wärmenetze muss Teil der Road Map Tiefe Geothermie sein”, fordert Pöter. „In Oberschwaben reichen die Temperaturen eher für eine Versorgung auf Quartiersebene. Die Fernwärmenetze in Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg dagegen könnten vollständig durch Erdwärmeanlagen versorgt werden.” Bislang werden sie aus fossilen Quellen, etwa der Abwärme aus Kohlekraftwerken, gespeist, teilt EE BW mit. Die Plattform will sich aktiv in den Prozess der Road Map Tiefe Geothermie einbringen.
(co)
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