[20.4.2020] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft beschreibt in einem Positionspapier zur Corona-Krise, wie eine saubere und sichere Energieversorgung die Wirtschaft antreiben könnte. Krisenbewältigung und nachhaltiges Wachstum seien keine Gegensätze.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat am 17. April 2020 ein Positionspapier zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie vorgelegt. Derzeit genieße der Gesundheitsschutz die ihm gebührende Priorität. Doch nach Überwindung der akuten Phase der Pandemie werde der wirtschaftliche Wiederanschub stärker in den politischen Fokus rücken müssen. „Die Energiewirtschaft beweist während der Krise großes Engagement und sorgt dafür, dass die Versorgung mit Strom, Gas und Wärme jederzeit sicher bleibt. Auch zur Erholung der Volkswirtschaft kann und will unsere Branche ihren Beitrag leisten. Wir wollen weiter investieren in eine sichere und immer nachhaltigere Energiewelt. Dafür muss die Politik Impulse setzen und Hemmnisse aus dem Weg räumen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Energiewende müsse auf der politischen Agenda weiter oben bleiben.
Für den vor diesem Hintergrund notwendigen konjunkturellen Anschub für die Energiewirtschaft sei es kurzfristig erforderlich, Hemmnisse beim Ausbau Erneuerbarer abzubauen, den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern weiter zu verfolgen, der Wärmewende einen klaren Rahmen zu geben und Investitionen in Gebäudesanierung, Wasserstofftechnologien, Elektromobilität sowie intelligente Netze zu sichern, betont Andreae. Kurzfristig müsse auch der Strompreis von Abgaben und Umlagen entlastet werden – damit werden nicht nur die Verbraucher entlastet, sondern auch neue Technologien ökonomisch angereizt. Insgesamt empfiehlt der BDEW in seinem Positionspapier fünf Punkte zum weiteren Vorgehen. Es muss demnach einen neuen Schub für klimafreundliche Technologien geben. Jobs und Wertschöpfung könnten durch einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien entstehen, kluges sowie nachhaltiges Investieren die mittelständische Wirtschaft stützen. Auch müssten Verfahren verbessert und die Digitalisierung genutzt werden, mit dem European Green Deal könnte die wirtschaftliche Erholung in Europa unterstützt werden.
(ur)
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