[8.6.2020] Der Bundesverband WindEnergie sieht im aktuellen Konjunkturprogramm der Großen Koalition eine Chance dafür, noch im Jahr 2020 mithilfe der Windenergie die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff zu starten. Helfen sollen dabei Windanlagen, die zeitnah aus der EEG-Förderung fallen.
Der Bundesverband WindEnergie (BWE) begrüßt die Aussagen zur Nationalen Wasserstoffstrategie in dem von der Großen Koalition beschlossenen Konjunkturprogramm. „Wir fordern, dass die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff bereits 2020 startet. Für einen schnellen Anlauf kann hier auf die ab dem Jahr 2021 aus der EEG-Systematik fallenden Kapazitäten der Windenergie an Land zurückgegriffen werden. Die Bestandsanlagen sollten die Chance erhalten, für die Wasserstoffproduktion im System zu bleiben“, erklärt BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm.
Die Bundesregierung plant, bis zum Jahr 2030 Anlagen zur Produktion von bis zu fünf Gigawatt Gesamtleistung Wasserstoff einschließlich der dafür erforderlichen Offshore- und Onshore-Energiegewinnung anzureizen. „Wenn die Leistung der ab 2021 aus der EEG-Förderung fallenden Bestandsanlagen zur Wasserstoffherstellung nutzbar wird, könnte die Produktion zeitnah beginnen. Damit kann zugleich ein Zeitpuffer erschlossen werden, bis ausreichend Genehmigungen für neue Anlagen bereitstehen. Eine Win-win-Situation, die die Bestandsanlagen im Markt erhält und eine sofortige Umsetzung der Wasserstoff-Strategie ermöglicht", sagt Axthelm weiter. Laut Analyse der Fachagentur Wind an Land fallen in einer ersten Welle im Jahr 2021 Windenergieanlagen mit einer Leistung über 4.500 Megawatt aus der EEG-Förderung. Bis 2026 fallen danach jährlich weitere 2.500 Megawatt aus der Förderung. Die Kapazität lässt sich nach BWE-Angaben für den sofortigen Start der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung nutzen.
(ur)
Das Positionspapier Wind-to-Gas des BWE (Deep Link)
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Bildquelle: Enertrag