[8.6.2020] Zu einem Diskussionspanel über das Thema Wasserstoff im Wärmemarkt haben der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung und die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch auf den Berliner Energietagen eingeladen.
Auf den erstmals digital stattfinden Berliner Energietagen haben der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) und die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch ASUE zu einer Veranstaltung zum Thema Wasserstoff eingeladen. Zusammen mit der GASAG und dem WWF wurden der aktuelle Nutzen und die zukünftige Entwicklung sowie Mehrwerte des Wasserstoffs, auch abseits des Wärmemarkts diskutiert. Bereits heute sind demnach die meisten KWK-Anlagen für den Einsatz mit Wasserstoff geeignet. Damit könne die Effizienztechnologie ein entscheidender Baustein zur Dekarbonisierung des Wärmemarkts und somit zur Erreichung der Klimaschutzziele sein. Dennoch bedürfe es einer starken Unterstützung seitens der Bundesregierung.
Norbert Fisch, Geschäftsführer der EGS-plan Ingenieursgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartechnik, zeigte im Rahmen der Veranstaltung beispielsweise, dass die entstehenden 30 bis 40 Prozent Abwärme aus Elektrolyseuren bei der Wasserstoffherstellung am Stadtrand einen wichtigen Beitrag zur Wärmeversorgung in Städten liefern kann. Er präsentierte dazu anhand des Neubauquartiers Neue Weststadt Esslingen, wie die Herstellung grünen Wasserstoffs innerhalb eines Quartiers effizient eingebunden werden kann, indem eine in die Gebäudeheizung integrierte Elektrolyseanlage die darin sonst üblichen Wirkungsgradverluste durch Nutzung der Abwärme in einem Wärmenetz wettmacht. Der vor Ort synthetisierte Wasserstoff wird dabei, neben der Rückverstromung über eine effiziente KWK-Anlage, auch vom anliegenden Gewerbe weiter genutzt.
Auch durch das gerade veröffentlichte Konjunkturprogramm der Bundesregierung erhält das Thema Wasserstoff im Wärmemarkt laut den Veranstaltern zusätzliche Aktualität. Die im Zukunftspaket Nummer 36 thematisierte Nationale Wasserstoffstrategie lautet: „Die Förderung von Wasserstoff-ready-Anlagen über das KWK-Gesetz wird geprüft." „Diese Aussage ist für den B.KWK ein gutes Zukunftszeichen und zeigt, dass die Bundesregierung bei der technischen Entwicklung hinterherhinkt, wie es der Beitrag der Stadtwerke Haßfurt zeigt“, erklärt B.KWK-Präsident Heinrich Stahl.
(ur)
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Bildquelle: Frank Urbansky