ANGACOM-2403.05-rotation

Donnerstag, 28. März 2024

AEE:
Merzig ist Energie-Kommune


[4.8.2020] Merzig im Saarland will in Klima- und Energiefragen Vorbild sein und baut Wind-, Solar- sowie Bioenergie konstant aus. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet die Gemeinde deswegen als Energie-Kommune des Monats aus.

Der Solarpark Fitten produziert auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern Strom, der jährlich bis zu 900 Haushalte versorgt. Die saarländische Gemeinde Merzig ist ein Allrounder was erneuerbare Energien angeht. Die 30.000-Einwohnerstadt im Naturpark Saar-Hunsrück baut Windkraft, Solar- und Bioenergie konstant aus. Dafür zeichnet sie die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) jetzt mit dem Titel Energie-Kommune des Monats Juli aus. Merzig will die Folgen des Klimawandels eindämmen und hat das in einer Resolution Anfang des Jahres zur Priorität erklärt, informiert die AEE. Die Gemeinde wolle in Klima- und Energiefragen Vorbild sein und so weitere Kommunen ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen. Bereits vor zwei Jahrzehnten habe Merzig erste Maßnahmen für den Klimaschutz ergriffen und beispielsweise im Jahr 2000 ein Holzschnitzel-Heizkraftwerk installiert. Seitdem setze die Kommune auf erneuerbare Energien zur lokalen Wärmeversorgung. Dieses Engagement sei nicht unbemerkt geblieben. Seit 2006 dürfe die Kreisstadt den Titel Klimaschutzkommune tragen. Damals sei Merzig von der Deutschen Umwelthilfe für das Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet worden. 2009 sei dann der erste Windpark Merchingen I ans Netz gegangen. 2011 sei die nächste Auszeichnung gefolgt, als die saarländische Landesregierung die Kommune zur Solarhauptstadt erklärt hat. 2012 habe die Stadt ihr erstes Klimaschutzkonzept verabschiedet, welches 2019 durch das Teil-Konzept „Kommunale Liegenschaften“ um einen weiteren Baustein ergänzt wurde. „Um dem Klimawandel wirksam zu begegnen, braucht es globale Ansätze. Deren Umsetzung muss aber vor Ort erfolgen. Merzig ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Kommune durch den konstanten Ausbau der verschiedenen Technologien lokal und dezentral seine Energieversorgung umstellt und einen wichtigen Beitrag leistet, die Klimaschutzziele zu erreichen“, sagt AEE-Geschäftsführer Robert Brandt.

Mehr als 700 PV-Anlagen

Heute beträgt die Gesamtleistung der PV-Anlagen in der Solarhauptstadt Merzig laut AEE 14 Megawatt und macht damit rund ein Drittel der installierten Leistung des nachhaltig produzierten Stroms der Stadtwerke aus. Mehr als 700 PV-Anlagen befänden sich auf den Dächern mehrerer Schulen, der Stadthalle, dem Jugendhaus und weiterer kommunaler Liegenschaften. Allein der Solarpark Fitten, eine auf der ehemaligen Mülldeponie installierte PV-Freiflächenanlage, produziere auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern Strom, der jährlich bis zu 900 Haushalte versorge. Auch die Nutzung von Windenergie in der Kommune werde zusehends wichtiger. Nach der Inbetriebnahme des ersten Parks 2009 verfüge Merzig seit 2015 über drei Windparks mit einer Leistung von 22,5 Megawatt (MW) beziehungsweise einem jährlichen Ertrag von 50 Gigawattstunden, was ungefähr dem Stromverbrauch aller privaten Haushalte der Kleinstadt entspreche. Aktuell befinde sich ein weiterer Windpark auf dem Bachemer Berg in Bau. Zwei weitere Windenergieanlagen sollen dort im Sommer 2021 mit einer Gesamtleistung von 8,4 MW den Betrieb aufnehmen und weitere 6.800 Haushalte versorgen. Schon heute würden circa 45 Prozent des in Merzig verbrauchten Stroms vor Ort nachhaltig produziert. Im Wärmesektor setze die Gemeinde auf Bioenergie. So habe Merzig im Jahr 2011 die erste Biomethan-Anlage in Betrieb genommen. Versorgt durch die lokale Landwirtschaft werde dort Wärme für bis zu 2.400 Haushalte produziert. Zusätzlich habe in Merzig 2013 das erste saarländische Biomethan-Blockheizkraftwerk den Betrieb aufgenommen. Dort würden durch die nachhaltige Produktion von Strom und Wärme jährlich weitere 700 Tonnen CO2 eingespart. (co)

https://www.stadtwerke-merzig.de
https://www.unendlich-viel-energie.de

Stichwörter: Solarthermie, Photovoltaik, Windkraft, Bioenergie, Merzig, AEE

Bildquelle: Stadtwerke Merzig

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