Mittwoch, 24. April 2024

AEE:
Merzig ist Energie-Kommune


[4.8.2020] Merzig im Saarland will in Klima- und Energiefragen Vorbild sein und baut Wind-, Solar- sowie Bioenergie konstant aus. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet die Gemeinde deswegen als Energie-Kommune des Monats aus.

Der Solarpark Fitten produziert auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern Strom, der jährlich bis zu 900 Haushalte versorgt. Die saarländische Gemeinde Merzig ist ein Allrounder was erneuerbare Energien angeht. Die 30.000-Einwohnerstadt im Naturpark Saar-Hunsrück baut Windkraft, Solar- und Bioenergie konstant aus. Dafür zeichnet sie die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) jetzt mit dem Titel Energie-Kommune des Monats Juli aus. Merzig will die Folgen des Klimawandels eindämmen und hat das in einer Resolution Anfang des Jahres zur Priorität erklärt, informiert die AEE. Die Gemeinde wolle in Klima- und Energiefragen Vorbild sein und so weitere Kommunen ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen. Bereits vor zwei Jahrzehnten habe Merzig erste Maßnahmen für den Klimaschutz ergriffen und beispielsweise im Jahr 2000 ein Holzschnitzel-Heizkraftwerk installiert. Seitdem setze die Kommune auf erneuerbare Energien zur lokalen Wärmeversorgung. Dieses Engagement sei nicht unbemerkt geblieben. Seit 2006 dürfe die Kreisstadt den Titel Klimaschutzkommune tragen. Damals sei Merzig von der Deutschen Umwelthilfe für das Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet worden. 2009 sei dann der erste Windpark Merchingen I ans Netz gegangen. 2011 sei die nächste Auszeichnung gefolgt, als die saarländische Landesregierung die Kommune zur Solarhauptstadt erklärt hat. 2012 habe die Stadt ihr erstes Klimaschutzkonzept verabschiedet, welches 2019 durch das Teil-Konzept „Kommunale Liegenschaften“ um einen weiteren Baustein ergänzt wurde. „Um dem Klimawandel wirksam zu begegnen, braucht es globale Ansätze. Deren Umsetzung muss aber vor Ort erfolgen. Merzig ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Kommune durch den konstanten Ausbau der verschiedenen Technologien lokal und dezentral seine Energieversorgung umstellt und einen wichtigen Beitrag leistet, die Klimaschutzziele zu erreichen“, sagt AEE-Geschäftsführer Robert Brandt.

Mehr als 700 PV-Anlagen

Heute beträgt die Gesamtleistung der PV-Anlagen in der Solarhauptstadt Merzig laut AEE 14 Megawatt und macht damit rund ein Drittel der installierten Leistung des nachhaltig produzierten Stroms der Stadtwerke aus. Mehr als 700 PV-Anlagen befänden sich auf den Dächern mehrerer Schulen, der Stadthalle, dem Jugendhaus und weiterer kommunaler Liegenschaften. Allein der Solarpark Fitten, eine auf der ehemaligen Mülldeponie installierte PV-Freiflächenanlage, produziere auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern Strom, der jährlich bis zu 900 Haushalte versorge. Auch die Nutzung von Windenergie in der Kommune werde zusehends wichtiger. Nach der Inbetriebnahme des ersten Parks 2009 verfüge Merzig seit 2015 über drei Windparks mit einer Leistung von 22,5 Megawatt (MW) beziehungsweise einem jährlichen Ertrag von 50 Gigawattstunden, was ungefähr dem Stromverbrauch aller privaten Haushalte der Kleinstadt entspreche. Aktuell befinde sich ein weiterer Windpark auf dem Bachemer Berg in Bau. Zwei weitere Windenergieanlagen sollen dort im Sommer 2021 mit einer Gesamtleistung von 8,4 MW den Betrieb aufnehmen und weitere 6.800 Haushalte versorgen. Schon heute würden circa 45 Prozent des in Merzig verbrauchten Stroms vor Ort nachhaltig produziert. Im Wärmesektor setze die Gemeinde auf Bioenergie. So habe Merzig im Jahr 2011 die erste Biomethan-Anlage in Betrieb genommen. Versorgt durch die lokale Landwirtschaft werde dort Wärme für bis zu 2.400 Haushalte produziert. Zusätzlich habe in Merzig 2013 das erste saarländische Biomethan-Blockheizkraftwerk den Betrieb aufgenommen. Dort würden durch die nachhaltige Produktion von Strom und Wärme jährlich weitere 700 Tonnen CO2 eingespart. (co)

https://www.stadtwerke-merzig.de
https://www.unendlich-viel-energie.de

Stichwörter: Solarthermie, Photovoltaik, Windkraft, Bioenergie, Merzig, AEE

Bildquelle: Stadtwerke Merzig

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Photovoltaik | Solarthermie

Stadtwerke Quedlinburg: Neues Betriebskonzept für Freizeitareal
[23.4.2024] Das neue Quedlinburger Freizeit-, Sport- und Erholungsareal wollten die Stadtwerke ursprünglich per erdgasbetriebenem Blockheizkraftwerk (BHKW) versorgen. Als Reaktion auf aktuelle Entwicklungen haben sie sich im Projektverlauf aber umentschieden und setzen nun auf Sonnenenergie und Wärmepumpen. mehr...
Das neue Quedlinburger Freizeit-, Sport- und Erholungsareal inklusive Schwimmbad soll komplett mit nachhaltig erzeugter Energie und Wärme versorgt werden.
Deutscher Solarpreis 2024: Bewerbungsverfahren eröffnet
[18.4.2024] Das Bewerbungsverfahren für den Deutschen Solarpreis 2024 ist jetzt eröffnet worden. Die Verleihung ist für den Herbst 2024 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung vorgesehen. mehr...
Die Bewerbungsphase für den Deutschen Solarpreis 2024 ist jetzt eröffnet.
Düsseldorf: Pilotprojekt mit Kitas und Schulen
[12.4.2024] Einen genauen Einblick in das Nutzungsverhalten und die Verbräuche in städtischen Einrichtungen wollen Stadt, Stadtwerke und das Unternehmen IPM in Düsseldorf gewinnen. Zwei Kitas und eine Schule werden dafür mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. In einer weiteren Kita steht der Einsatz von Sensorik im Mittelpunkt. mehr...
Den Startschuss des Pilotprojekts gaben Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.), Dr. Charlotte Beissel, Vorständin der Stadtwerke Düsseldorf, und Michael Köhler, technischer Geschäftsführer der IPM, im Nordkap.familie in Wittlaer.
Baden-Württemberg: PV-Checkliste für Kommunen
[9.4.2024] Die KEA-BW hat eine neue Photovoltaik-Checkliste für Kommunen online gestellt. Sie soll im Vorfeld bei der Planung unterstützen, bietet aber auch eine Erstberatung oder Informationen zum Contracting als mögliche Lösung für einkommensschwache Kommunen. mehr...
Welche ist die richtige? Eine neue Checkliste zeigt, wie Kommunen eine passende Photovoltaikanlage für ihre Liegenschaften finden.
Öko-Institut: Viel Platz für Solaranlagen
[5.4.2024] Eine Analyse des Öko-Instituts zeigt: Deutschland könnte seine Ziele für Solarstrom auf Freiflächen deutlich übertreffen. Möglich machen dies ungenutzte Flächen und innovative Konzepte wie die Agri-Photovoltaik. mehr...

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Photovoltaik | Solarthermie:
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen