[22.9.2020] In Unterfranken baut das Unternehmen N-ERGIE sein erstes Photovoltaikkraftwerk ohne EEG-Förderung. Zum Einsatz kommen über 20.000 Module, die rechnerisch für etwa 2.750 Haushalte Strom liefern könnten.
Die N-ERGIE Aktiengesellschaft engagiert sich laut eigenen Angaben stark für eine regionale Energiewende. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien setzt der Nürnberger Versorger vor allem auf Photovoltaik. Aktuell werden 27 Freiflächen-Anlagen betrieben. Mit dem jüngsten Projekt steige N-ERGIE nun in ein neues Modell ein: In der unterfränkischen Gemeinde Seinsheim, Ortsteil Wässerndorf (Landkreis Kitzingen) errichte das Unternehmen derzeit sein erstes Photovoltaikkraftwerk, für das keine EEG-Förderung in Anspruch genommen wird. N-ERGIE nehme damit erstmals eine Anlage ohne gesetzlich festgelegte Vergütung ins Portfolio. Der regenerativ erzeugte Strom wird als Grünstrom mit Herkunftsnachweis über die so genannte sonstige Direktvermarktung vertrieben.
Wie bei ihren anderen Freiflächen-Anlagen auch, lege N-ERGIE in Wässerndorf ein besonderes Augenmerk auf ökologische Aspekte: Um Insekten und Kleintieren auf dem Gelände viel Nahrung und Schutz anzubieten, werden Blühwiesen angelegt, die extensiv bewirtschaftet werden. Zudem soll die Biodiversität vor Ort durch Strauchreihen, Obstbäume, Stein- und Totholzhaufen gefördert werden. Ziel sei eine Fläche, die gleichzeitig der Energiewende und dem Naturschutz zugutekommt. „Die sich abzeichnende weitere Verschärfung der Klimaschutzziele auf der europäischen Ebene und in Folge in Deutschland zeigt eindeutig, dass der weitere deutliche Zubau von erneuerbaren Energien zwingend ist. Dieser muss in allen Regionen Deutschlands und damit dezentral stattfinden. Mit unserer PV-Freiflächenanlage in Wässerndorf gehen wir einen neuen Weg außerhalb einer Förderung nach dem EEG. Die Anlage erzeugt hierdurch auch 100 Prozent regionalen Ökostrom. Die Einbindung der Kommunen und der Bürgerinnen und Bürger vor Ort ist hierbei für uns ganz wesentlich", erklärt Rainer Kleedörfer, Prokurist und Leiter Unternehmensentwicklung bei N-ERGIE. Seit Mitte September wird die Baustelle eingerichtet, berichtet N-ERGIE. Der straffe Zeitplan sehe vor, dass die Anlage nur wenige Monate nach Baubeginn noch in diesem Jahr ans Netz geht. Das neue PV-Kraftwerk erstrecke sich über eine Fläche von zehn Hektar. Zum Einsatz kommen 20.754 Module, die nach Süden ausgerichtet werden und zusammengenommen etwa 9.587.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr produzieren – eine Strommenge, die rechnerisch für etwa 2.750 Haushalte ausreicht.
(ur)
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Bildquelle: Martin Bartsch