[25.9.2020] Eine Studie für die Initiative H2Berlin blickt auf das Potenzial von emissionsarmem Wasserstoff für die Bundeshauptstadt und gibt Handlungsempfehlungen.
Eine Studie der unternehmensübergreifenden Initiative H2Berlin identifiziert in Berlin Wasserstoffpotenziale vor allem in der Wärmeversorgung und im Verkehrssektor. 9.000 Tonnen Wasserstoff sollten im Jahr 2025 gemäß Modellrechnung des Forschungszentrums Jülich in der Stadt genutzt werden, um die Energiewende kosteneffizient hin zur Klimaneutralität zu vollziehen. Wie die Initiative mitteilt, kommen die Studienautoren auf Basis einer Unternehmensbefragung allerdings auf einen geschätzten Wasserstoffverbrauch im Jahr 2025 von nur 37 Tonnen. Um diese Lücke zu füllen, geben die Autoren Handlungsempfehlungen.
Berlin sollte demnach im Sinne einer deutschen und internationalen Vorbildfunktion den Hochlauf einer Wasserstoffnutzung für geeignete Anwendungsfelder mitgestalten. Eine Wasserstoff-Roadmap könnte die in der Potenzialstudie identifizierten Ansätze strukturieren und einen Weg weisen, welche Rolle Wasserstoff in der urbanen Energiewende spielen kann. Aufgrund des hohen Altbaubestands in Berlin mit teilweise schlechter Wärmedämmung und vergleichsweise hohem Wärmebedarf sollte Wasserstoff in die Wärmeversorgung integriert werden. Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb sollten batterieelektrische Fahrzeuge dort ergänzen, wo eine besondere Leistungsfähigkeit erforderlich ist. Weiter empfehlen die Autoren, Kleininitiativen zu einem großen unternehmens- und sektorübergreifenden Leuchtturmprojekt zum koordinierten Markthochlauf geeigneter Wasserstoffanwendungen in der Hauptstadt zusammenzuführen. Auch müssten geeignete Konzepte für die Umrüstung von Fahrzeugflotten und Blockheizkraftwerken entwickelt werden, da hier ein hohes Interesse der Unternehmen vorhanden ist.
(ur)
Die 52-seitige Studie „Wasserstoffpotenzial in Berlin 2025" steht hier als Download zur Verfügung. (Deep Link)
https://www.berlinerstadtwerke.de
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