[22.1.2021] STEAG will für die Fernwärmeversorgung der saarländischen Gemeinden Camphausen und Sulzbach Abwärme aus Grubenwasser erschließen.
STEAG New Energies, eine in Saarbrücken beheimatete Tochtergesellschaft des Essener Energieunternehmens STEAG, plant am Standort der früheren Zeche Camphausen eine innovative KWK-Anlage, die Abwärme aus Grubenwasser für die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Sulzbach nutzbar macht. Wie STEAG mitteilt, hat das Konzept im Dezember 2020 im Rahmen einer Ausschreibung eine Förderung der Bundesnetzagentur (BNetzA) erhalten. Mit dieser Förderzusage war STEAG nach 2019 und 2020 erneut bei einer KWK-Ausschreibung erfolgreich. Gemäß Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) führt die BNetzA zweimal pro Jahr eine entsprechende Fördermittelausschreibung durch. „Der neuerliche Erfolg freut uns sehr, zumal es bei der jüngsten Ausschreibung im Dezember um technische und energiewirtschaftlich besonders anspruchsvolle innovative KWK-Energiesysteme ging", sagt Markus Laukamp, Geschäftsführer von STEAG New Energies.
Das Grubenwasser, das ansonsten ungenutzt in einen nahegelegenen Fluss eingeleitet werde, habe eine Temperatur von 36 Grad Celsius. Die im Wasser enthaltene Wärme lasse sich mit einer Wärmepumpe für die Wärmeversorgung nutzbar machen. „Auf diese Weise sparen wir Erdgas und schonen damit Umwelt und Klima – und das in durchaus erheblichem Maße, denn wir sprechen hier über jährlich vermiedene CO2-Emissionen von rund 6.300 Tonnen", erläutert STEAG-Projektleiter Christoph Traum. Dies entspreche in etwa dem CO2-Ausstoß eines Mittelklasse-Pkw bei einer Fahrleistung von gut 44,5 Millionen Kilometern oder 1.100 Erdumrundungen. Parallel wird laut STEAG für den Einsatz in der innovativen KWK-Anlage auch das bestehende Blockheizkraftwerk modernisiert und um einen Wärmespeicher sowie eine Power-to-Heat-Anlage erweitert. Die Fernwärmeversorgung Camphausen werde im Rahmen der Modernisierung von Dampf auf Heißwasser umgestellt, was deren Wärmeverluste künftig erheblich reduziere. Zusammengenommen erhöhen all diese Maßnahmen Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz des Gesamtsystems ganz beträchtlich, berichtet STEAG. Hinzu komme, dass das konventionelle BHKW mit Grubengas befeuert werden kann. Grubengas fällt nach Ende des Steinkohlebergbaus weiterhin an und ist wegen seines hohen Methananteils besonders klimaschädlich.
(ur)
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Bildquelle: STEAG