TARForum-2403.15-rotation

Freitag, 29. März 2024

Hannover:
Einigung zum Kohleausstieg


[21.5.2021] Nach dem Bürgerbegehren „hannover erneuerbar“ haben sich die Stadt Hannover und der Energieversorger enercity darauf verständigt, so früh wie möglich aus der Kohleverstromung auszusteigen. Für das Kraftwerk Stöcken könnte das schon 2026 der Fall sein.

Die Protagonisten der Initiative „hannover erneuerbar“. Die Stadt Hannover will die Energiewende vorantreiben und bis 2035 möglichst klimaneutral sein. Dem Kohlekraftwerk Stöcken kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Deshalb soll es so schnell wie möglich vom Netz gehen. Dieses Ziel strebt auch Betreiber enercity an. In der aktuellen Diskussion über die Abschaltung des Kraftwerks gibt es nun einen Vorschlag für eine Vereinbarung, der den Ratsgremien und den Mitgliedern des Bürgerbegehrens „hannover erneuerbar" zur Beratung vorgelegt wird. Das teilt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Bündnis 90/Die Grünen) mit. Demnach erklärt sich Energiedienstleister enercity bereit, nachprüfbar so früh wie möglich das Kohlekraftwerk stillzulegen. Angestrebt wird das Jahr 2026. Ein weiterer Kernpunkt des Vorschlags ist, dass die Stadt und enercity für die Jahre 2021 bis 2023 den Menschen in Hannover insgesamt 35 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um CO2-mindernde Maßnahmen zu finanzieren. Dazu zählen eine Initiative zum Ölheizungstausch, eine Anschlusspflicht für bisher fossile Heizanlagen ans Fernwärmenetz (bei Neubauten oder Anlagentausch bei Bestandsbauten), eine Heizungseffizienz-Offensive sowie der Plan, den ersten Block im Kohlekraftwerk nach Möglichkeit ein Jahr früher als geplant, also 2024, stillzulegen. Mit diesem Bündel an Maßnahmen soll es gelingen, bis 2035 rund 800.000 Tonnen Kohlendioxid einzusparen. Dies entspreche mehr als der Hälfte des CO2-Ausstoßes für das Kohlekraftwerk in seiner bisher geplanten Laufzeit bis 2030.
Für die Landeshauptstadt haben neben dem Oberbürgermeister die Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette sowie Finanzdezernent Axel von der Ohe den Einigungsvorschlag mit enercity sowie mit Vertretern des Bürgerbegehrens hannover erneuerbar verhandelt. „Von dem Bündel an Maßnahmen profitieren unsere Kunden heute, aber vor allem die Generationen von morgen. Für uns ist und bleibt wichtig, die Wärmewende nicht nur für die Menschen, sondern auch mit den Menschen zu gestalten − und zwar nachhaltig, leistbar und zuverlässig“, sagt die enercity-Vorsitzende Susanna Zapreva. (ur)

https://www.enercity.de
https://www.hannover-erneuerbar.de

Stichwörter: Klimaschutz, enercity, Hannover, Kohleausstieg

Bildquelle: enercity

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Klimaschutz

Oberhof: Grüne Energie für weißen Sport
[28.3.2024] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet im März die Stadt Oberhof als Energie-Kommune des Monats aus. mehr...
Die Stadt Oberhof ist Energie-Kommune des Monats März 2024.
Kreis Soest: Klimaschutzkonzept 2.0 verabschiedet
[27.3.2024] Mit dem Beschluss des Klimaschutzkonzepts 2.0 hat der Kreis Soest jetzt die Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt. Das große Ziel: Das Kreisgebiet soll im Jahr 2045 klimaneutral sein.  mehr...
Das Klimaschutzkonzept 2.0 des Landkreises Soest ist fertig.
Baden-Württemberg: Kommunen melden Energieverbrauch
[21.3.2024] In Baden-Württemberg haben 643 Kommunen ihren Energieverbrauch für 2022 an das Land gemeldet. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die Energieagentur KEA-BW unterstützt mit individuellen Verbrauchsprofilen und Beratungsangeboten. mehr...
In Baden-Württemberg müssen Kommunen ihren Energieverbrauch messen und an das Land melden.
Treibhausgasbilanz 2023: Historisches Tief dank Energiewirtschaft
[19.3.2024] Laut Umweltbundesamt verzeichnete Deutschland im Jahr 2023 den stärksten Rückgang der Treibhausgasemissionen seit 1990. Für den BDEW ist dies vor allem der Energiewirtschaft und der Industrie zu verdanken. mehr...
Treibhausgasemissionen in Deutschland sind auf einen historischen Tiefstand gesunken.
UBA: Emissionen sinken um zehn Prozent
[15.3.2024] Neue Daten des Umweltbundesamtes zeigen, dass Deutschland seine Treibhausgasemissionen im Jahr 2023 um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gesenkt hat. UBA-Präsident Dirk Messner ist optimistisch, dass die Klimaziele bis 2030 eingehalten werden können. mehr...