[13.7.2021] Vor zehn Jahren hat die Gemeinde Ismaning ihr kommunales Geothermie-Projekt gestartet, aus der die Wärmeversorgung Ismaning (WVI) hervorgegangen ist. Anlass genug, um einen Rückblick auf das Projekt zu werfen.
Die Wärmeversorgung Ismaning feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Bei ihr handelt es sich um eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der oberbayerischen Gemeinde. Wie die Wärmeversorgung mitteilt, entschloss sich die Gemeinde vor zehn Jahren dazu, in die Wärmeversorgung aus Geothermie einzusteigen. Mit einer Investitionssumme von 60 Millionen Euro habe der Gemeinderat damals einstimmig das bis dato größte Infrastruktur-Projekt der Gemeinde beschlossen. Das riesige Themalwasservorkommen, das sich unter großen Teilen Oberbayerns und auch unter Ismaning befindet, sollte für den Aufbau einer klima- und umweltfreundlichen kommunalen Wärmeversorgung erschlossen werden. Noch im Frühjahr desselben Jahres sei das Planungs- und Beratungsteam zusammengestellt worden und es folgten die ersten Auftragsvergaben. Als Bohrplatz für die Suche nach dem Bodenschatz Thermalwasser in über 2.000 Metern Tiefe sei das so genannte Schlafstadl-Gelände an der Mayerbacherstraße festgelegt worden.
Wie der Wärmeversorger berichtet, seien im November 2011 erste Schallwellen in die Erde geschickt worden, um die geologische Struktur des Untergrunds zu erforschen. Im Dezember 2011 sei die WVI gegründet worden – neben Gemeindewerken (GWI), Stromerzeugung (SVI) und Gasversorgung (GVI) eine weitere Gemeindetochter zur Versorgung der Bürger mit Energie und weiteren wichtigen Dienstleistungen.
Die Bohrarbeiten, so teilt der Wärmeversorger mit, endeten im Frühjahr und Sommer 2012 erfolgreich: Rund 78 Grad heißes Thermalwasser mit einer Fördermenge von circa 85 Litern pro Sekunde standen nach Abschluss der Arbeiten für die Versorgung der Gemeinde Ismaning zur Verfügung. Der gesamte Ort sollte mit der regenerativen Wärme aus dem Erdinnern versorgt werden.
Rückblick auf eine respektable Entwicklung
Zehn Jahre nach den ersten Beschlüssen blicke die Gemeinde und WVI auf eine respektable Entwicklung ihres Geothermie-Projekts zurück. Neun Bauabschnitte seien bereits vollendet, das Fernwärmenetz umfasse rund 58 Kilometer und durchziehe die Gemeinde in alle Richtungen. Rund 1.200 Objekte mit Voll- und Optionsanschlüssen stehen auf der Kundenliste der WVI, darunter zahlreiche Privathaushalte ebenso wie namhafte Gewerbebetriebe und kommunale Einrichtungen. Fast 48 Millionen Kilowattstunden Wärme seien in der vergangenen Heizperiode an die Verbraucher geliefert worden. Um die ohnehin notwendigen Tiefbauarbeiten für die Fernwärmeleitungen optimal zu nutzen, sei von Anfang an ein hochmodernes Glasfasernetz aufgebaut worden, an das jeder Fernwärmekunde kostenlos einen Anschluss erhielt und weiterhin erhalte.
Geschäftsführer Andreas Hobmeier, der die WVI seit ihrer Gründung leitet, ist mit der Entwicklung des Projekts sehr zufrieden: „Aus heutiger Sicht können wir feststellen, dass das finanzielle Engagement und die Arbeit, die in die Geothermie- und Glasfaserversorgung gesteckt wurden, sich absolut gelohnt haben. Ismaning steht in der regenerativen Energieversorgung und bei der Digitalisierung mit an der Spitze im Landkreis, weil wir Themen, die heute hochaktuell sind, schon früh aufgegriffen haben.“ Hobmeier freue sich besonders darüber, dass der Zuspruch der Kunden ungebrochen sei: „Unser Vertrieb konnte in den vergangenen Bauabschnitten bereits im ersten Anlauf Anschlussquoten von 50 bis 60 Prozent erzielen, dazu kommt jährlich eine ansehnliche Nachverdichtung in Gebieten, die bereits länger erschlossen sind.“
(th)
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Bildquelle: NB WVI