ANGACOM-2403.05-rotation

Samstag, 20. April 2024

NRW:
Klimaneutrale Wärme bis 2045


[28.9.2021] Eine Potenzialstudie des Landes Nordrhein-Westfalen zeigt auf, dass ein Viertel der Wärmeversorgung aus klimaneutraler Fernwärme gedeckt werden könnte.

Das Heizen von Gebäuden und die Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs aus. Die Landesregierung treibt deshalb die Versorgung von Gebäuden und Industrieanlagen mit klimafreundlicher Fernwärme voran, um ihre ehrgeizigen Ziele beim Klimaschutz zu erreichen. Das teilt das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Nordrhein-Westfalen mit. Das große Potenzial für klimaneutral erzeugte Fernwärme zeigt nun eine Studie, die Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart (FDP) in Duisburg vorgestellt hat. Demnach kann 2050 jede vierte Kilowattstunde Heizenergie aus Fernwärme stammen. Derzeit ist es etwa jede zehnte Kilowattstunde. Die Studie hatte das Wirtschafts- und Energieministerium beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Auftrag gegeben.
„Die Potenzialstudie zeigt, dass die vorhandene Infrastruktur für Fernwärme in Nordrhein-Westfalen gute Voraussetzungen bietet, um die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 zu schaffen. Jetzt gilt es, Fernwärme aus erneuerbaren Energien zu stärken und Wärmenetze weiter auszubauen. Dann können wir die über 5,5 Millionen Gebäude und die Industrie in unserem Land auch in Zukunft zuverlässig und klimagerecht mit Heizenergie versorgen“, erklärt Pinkwart. Um das nachhaltige Potenzial der Fernwärme optimal zu nutzen, muss der Anteil der erneuerbaren Energien an den gegenwärtig noch mehrheitlich mit fossiler Energie betriebenen Wärmenetzen erheblich gesteigert werden. Besonders industrielle Abwärme sollte laut der Studie dafür deutlich stärker als bislang genutzt werden. Aber auch Solarthermie, Biomasse, Klärgas, Abfall, warmes Grubenwasser, Wärmepumpen und Wasserstoff sind als Wärmequelle geeignet. Für die Versorgung über Wärmenetze kommen vor allem dicht besiedelte Regionen wie das Ruhrgebiet oder das Rheinland infrage, da dort das Platzangebot für individuelle Heizlösungen wie beispielsweise oberflächennahe Geothermie stark begrenzt ist. Auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) genannte gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme wird in Zukunft eine bedeutende Rolle für die Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen spielen. Von einem in der Studie angenommenen jährlichen Wärmeenergiebedarf von 136 Terawattstunden im Jahr 2050 wird fast ein Fünftel aus KWK-Anlagen benötigt. Dabei sollte die Heizenergie vor allem aus Wasserstoff und Biomasse statt von fossilen Energieträgern stammen. (ur)

Die Potenzialstudie kann hier heruntergeladen werden. (Deep Link)
Wichtige Datengrundlagen für kommunale Wärme- und Energieplanungen des LANUV im Wärmekataster des Energieatlas NRW wurden hier veröfentlicht. (Deep Link)
https://www.lanuv.nrw.de
https://www.land.nrw

Stichwörter: Wärmeversorgung, NRW



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wärmeversorgung

Stadtwerke Bochum: Grüne Fernwärme durch Pflanzenkohle
[19.4.2024] Das Climate Tech Start-up Novocarbo hat jetzt die Stadtwerke Bochum als Partner für den neuesten Standort seiner Net-Zero-Lösung gewonnen. Der gemeinsam geplante Carbon Removal Park Bochum soll künftig nicht nur die Fernwärme in Bochum grüner machen, sondern auch eine besondere Kohle produzieren, die im Kampf gegen den Klimawandel helfen kann. mehr...
Der Carbon Removal Park Bochum soll künftig eine besondere Kohle produzieren, die im Kampf gegen den Klimawandel helfen kann.
Wiesbaden: Neue Pumpe für Fernwärme
[19.4.2024] Wiesbaden will die Wärmeversorgung umbauen. Dazu wurde eine neue Fernwärme-Pumpstation durch den Energiedienstleister ESWE installiert. mehr...
Mit großem Interesse besichtigten die Besucher die neue Anlage.
Hamburg: Wärmeprojekt vollständig in Betrieb
[18.4.2024] Das Hamburger Wärmeprojekt in der Müllverwertungsanlage Borsigstraße ist jetzt vollständig in Betrieb gegangen. Das Projekt steigert die Effizienz der Wärmeerzeugung ohne Brennstoff-Mehreinsatz sowie ohne Veränderung der Emissionsfracht. mehr...
Das Wärmeprojekt der Müllverwertungsanlage Borsigstraße in Hamburg ist jetzt vollständig in Betrieb gegangen.
RheinEnergie: 23 Meter hoher Speicher in Betrieb
[16.4.2024] RheinEnergie hat einen großen Fernwärmespeicher in Betrieb genommen. Er soll eine tragende Säule für die Wärmeversorgung in Köln werden. mehr...
Der neue Speicher ist 23 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 13 Metern.
Kommunale Wärmeplanung: Antworten auf wichtige Fragen Bericht
[10.4.2024] Das Anfang des Jahres in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz verpflichtet Kommunen, bis Ende Juni 2026 beziehungsweise 2028 eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Ein Impulspapier des Arbeitskreises Kommunaler Klimaschutz kann hierbei als Orientierungshilfe dienen. mehr...
Die kommunale Wärmewende wird von vielen Akteuren getragen.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Wärmeversorgung:
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen