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Sonntag, 8. September 2024

TÜV SÜD:
Whitepaper zum Gebäude-Klimaschutz


[10.12.2021] Ein Whitepaper des TÜV SÜD zeigt die Potenziale für den Klimaschutz im Gebäudesektor auf. Demnach müssten schon heute Neubauten die Standards erfüllen, die für die Jahre 2045 bis 2050 gefordert werden.

Um die Vorgaben des europäischen Green Deals und des deutschen Klimaschutzgesetzes für den Gebäudesektor zu erfüllen, müssen bestehende Gebäude schnellstmöglich optimiert werden. Das ist eine zentrale Aussage des TÜV SÜD White Papers „Klimaschutz im Gebäudesektor – Optimierungspotenzial identifizieren und ausschöpfen“. Zudem müssen Neubauten bereits heute die Standards erfüllen, die für die Jahre 2045/2050 gefordert werden. Ausgehend vom Pariser Klimaabkommen und vom Green Deal der Europäischen Kommission konzentriert sich das White Paper auf die Umsetzung der klimapolitischen Ziele in Deutschland und auf die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben für den Gebäudesektor. Eine dringende Empfehlung: Das im Gebäudeenergiegesetz (GEG) definierte Referenzgebäude muss nachgebessert werden. „Leider berücksichtigt das Referenzgebäude nicht einmal die bereits zur Verfügung stehenden technischen Lösungen“, sagt Marc-Andre Einert vom Bereich Technical Advisory Services von TÜV SÜD Advimo. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten nach einer vorsichtigen Schätzung der TÜV SÜD-Experten alle Gebäude – sowohl Neubauten als auch Bestandsgebäude – bis zum Jahr 2045 den Effizienzhaus-Standard 55 erfüllen. „Das ist bei einer faktischen Sanierungsquote von rund ein Prozent aber nicht zu schaffen“, betont Einert weiter.
Nach Einschätzung der TÜV SÜD-Experten geht es darum, im Gebäudesektor mit pragmatischen Lösungen eine möglichst schnelle Reduktion von Treibhausgas-Emissionen zu erreichen. Die konkreten Empfehlungen des White Papers für die Optimierung des Referenzgebäudes umfassen bessere Dämmungen an der Gebäudehülle in Richtung eines Passivhauses, einen höheren Wärmerückgewinnungsgrad von über 80 Prozent bei Lüftungsanlagen, die Beleuchtung mit LEDs und den Wegfall aller Leuchtstofflampen sowie die Optimierung und Vernetzung der gesamten Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und der Gebäudeleittechnik (GLT). Beim Neubau sollte der Fokus auf der Materialauswahl liegen, während bei Bestandsgebäuden die energetische Sanierung und Optimierung im Vordergrund steht. Digitale Werkzeuge und Prozesse könnten nach Einschätzung von TÜV SÜD wesentlich dazu beitragen, dass die klimapolitischen Maßnahmen und Vorgaben umgesetzt werden. Auch beim Einsatz von Instrumenten wie Building Informationen Modeling (BIM) und bei der Erstellung von Ökobilanzen muss der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet werden. (ur)

Das TÜV SÜD White Paper „Klimaschutz im Gebäudesektor – Optimierungspotenziale identifizieren und ausschöpfen“ kann hier heruntergeladen werden. (Deep Link)
https://www.tuvsud.com

Stichwörter: Klimaschutz, TÜV SÜD, Wärmewende



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