[18.1.2022] Die Landesregierung in Baden-Württemberg wird in den nächsten Jahren die Agri-Photovoltaik verstärkt ausbauen. Hierfür stellt sie jetzt Fördermittel in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.
In den nächsten Jahren möchte die baden-württembergische Landesregierung die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) als flächeneffiziente Landnutzungsform fest etablieren. Wie das Land Baden-Württemberg mitteilt, werden die zuständigen Ministerien für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft beziehungsweise für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bis 2024 fünf Pilotanlagen zur Agri-PV in Baden-Württemberg mit rund 2,5 Millionen Euro fördern, um dieses Ziel zu erreichen.
„Die Agri-PV bietet einen sehr interessanten Ansatz mit einer dreifachen Rendite“, betonten Umweltministerin Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen) und Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). „Mit der Agri-PV wird nicht nur wertvolle Fläche eingespart, sondern gleichzeitig auch noch Sonne und Obst geerntet.“ Das sonnenverwöhnte Baden-Württemberg biete für die Agri-PV mit den großen Obstbaugebieten in der Bodenseeregion optimale Bedingungen und Möglichkeiten.
Angaben des Landes zufolge sollen mit dem Bau und der Analyse der Pilotanlagen Potenziale und Schwierigkeiten der Agri-PV identifiziert und die Entwicklung der innovativen Technologie landesweit vorangetrieben werden. Durch die Bedeckung mit den Modulen verändere sich das Mikroklima im Pflanzenbestand, erläuterten Walker und Hauk, was positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Temperatur haben könne: „Das hat zur Folge, dass dadurch unter Umständen auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringert werden kann. Das stärkt dann wiederum die biologische Vielfalt.“
Wie das Land Baden-Württemberg berichtet, sollen die fünf Demonstrationsanlagen mit Schwerpunkt auf Kernobst- und Beerenbau eine geplante Gesamtleistung von mindestens 1.650 Kilowatt peak erreichen und in Ravensburg, Weinsberg, Karlsruhe, Kressbronn und Nußbach errichtet werden. Die Anlagen werden dabei nicht ausschließlich für Forschungszwecke gebaut. „Erfreulich dabei ist, dass die Agri-PV-Anlagen in Kressbronn und Nußbach in bestehende Betriebe integriert werden“, so Walker und Hauk.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Fraunhofer ISE) wird das Projekt leiten und zusammen mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl realisieren.
(th)
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