[16.2.2022] Eine vom VKU durchgeführte Umfrage zeigt Hindernisse und Chancen beim Glasfaserausbau. Kooperationen und Open Access wären demnach Mittel für mehr Effizienz.
Zwar kommt es auch derzeit, nicht nur coronabedingt, zu Verzögerungen beim Glasfaserausbau, gleichwohl ist der Ausblick auf 2022 sehr positiv. 85 Prozent der kommunalen und regionalen Telekommunikationsunternehmen planen, ihre Ausbauaktivitäten zu steigern. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbandes Glasfaseranschluss (BUGLAS) und des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) unter ihren Mitgliedsunternehmen hervor, die bis mindestens in die Gebäude reichende Glasfasernetze für schnellstes Internet in Stadt und Land ausbauen. Großes Potenzial für Fortschritt beim Glasfaserausbau liegt in marktverhandelten Ausbaukooperationen und Open Access, zu denen acht von zehn befragten Unternehmen schon jetzt bereit sind. Kooperationen und Open Access können somit wirkungsvoll den Ausbau in die Fläche vorantreiben und volkswirtschaftlich unsinnigen Doppel- und Überbau vermeiden.
Neben strukturellen Tiefbauengpässen zählen temporäre Baukolonnenausfälle (beide 32 Prozent) sowie Lieferengpässe (30 Prozent) und fehlende oder langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren (25 Prozent) zu den Gründen. Hinzu kommt das gegenwärtige Marktdesign und -geschehen: Noch immer dominiert der Wettbewerb zwischen Netzen, statt des Wettbewerbs auf dem Netz. 85 Prozent der kommunalen und regionalen Telekommunikationsunternehmen wollen ihre Ausbauaktivitäten 2022 weiter steigern. 80 Prozent rechnen mit weiteren Nachfrageanstieg nach hohen Bandbreiten. Sie setzen aufs schnellste Pferd im Stall der digitalen Technologien: 93 Prozent investieren in den Ausbau von Glasfasernetzen bis in den Keller oder die Wohnung (FTTB/H-Netzen). 85 Prozent der Unternehmen sind bereit, beim Ausbau der Glasfasernetze zu kooperieren. Zudem bieten fast 80 Prozent der kommunalen und regionalen Telekommunikationsunternehmen bereits heute oder in Kürze einen diskriminierungsfreien Zugang für Wettbewerber an. „Kein Marktakteur schafft den flächendeckenden Glasfaserausbau allein. Daher sind Ausbau-Kooperationen und marktverhandelter Open Access ein effizienter Weg hin zur bestmöglichen Nutzung und Amortisation von Netzinvestitionen. Wir müssen weg vom Wettbewerb zwischen Netzen, hin zum Wettbewerb auf dem Netz. Deswegen bieten wir den Telekommunikationskonzernen an, auf unsere bestehenden Glasfasernetze zu kommen. Das könnte den Glasfaserausbau erheblich beschleunigen und unser Land schneller ans Ziel von flächendeckend schnellem Internet in Stadt und Land bringen“, erklären Wolfgang Heer, Geschäftsführer BUGLAS, und Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer VKU.
(ur)
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