[1.4.2022] Beim 8. Berlin Energy Transition Dialogue berichtete Manfred Ackermann über Energiewende-Projekte der Stadt Emden. Der Chef der örtlichen Stadtwerke stellte auch ein innovatives Projekt zur Wasserstoffgewinnung vor.
Wie eine mittelgroße Stadt erfolgreich die Energiewende vor Ort umsetzt, hat der Geschäftsführer der Stadtwerke Emden, Manfred Ackermann, beim 8. Berlin Energy Transition Dialogue (29. bis 30. März 2022) am Beispiel der 50.000 Einwohner großen Stadt in Ostfriesland dargestellt. Emden gilt mit seiner 2016 gestarteten Digitalisierungsstrategie als Vorreiter für erfolgreiche lokale Initiativen (
wir berichteten).
Auf der virtuellen Konferenz berichtete Ackermann über die Digitalisierung als Hebel zur Umsetzung der Energiewende vor Ort, den Ausbau der Windenergie und über den Flugplatz Emden als Service Hub für die Offshore Industrie als Beispiel für flexible Mobilität. Eine Besonderheit Emdens stellen auch die Erfahrungen auf dem Feld der Wasserstoffgewinnung dar.
Die Stadtwerke Emden haben zusammen mit der Hochschule Emden/Leer als einzige deutsche Stadt an dem von der EU geförderten 2,5 Milllionen Euro Projekt HPEM2GAS neben einem internationalen Konsortium teilgenommen und 2019 den Prototyp eines neuartigen, kostengünstigen Elektrolyseurs installiert (
wir berichteten). Während der sechs Monate langen Projektphase wurden nach dem Power-to-Gas-Prinzip aus überschüssigem Windstrom täglich etwa 80 Kilogramm Wasserstoff erzeugt, die direkt ins Gas- und Stromnetz der Stadtwerke flossen.
„Wir haben in der Region die Möglichkeit, in großem Stil Wasserstoff beziehungsweise synthetisches Erdgas zu erzeugen. Die kleine Forschungsanlage war für uns ein erster Schritt“, sagte Ackermann. Er sieht in der vermehrten Wasserstoffproduktion an der Küste nicht nur eine Chance für die Region. Auch die Einspeisung ins Ferngasnetz sei denkbar.
(al)
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Bildquelle: Stadtwerke Emden