[13.4.2022] Mittels lokaler und regionaler Energie-Gemeinschaften könnten 42 Prozent des Zubaus erneuerbarer Energien von den Bürgern übernommen werden. Das zeigt eine Analyse des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW).
Das Bündnis Bürgerenergie hat einen Vorschlag gemacht, wie die Energiewende beschleunigt werden kann. Über ein Energy Sharing-Konzept sollen die Bürger stärker am Ausbau der erneuerbaren Energien beteiligt werden. Die Idee: Bürger erzeugen regional ihren eigenen Wind- und Solarstrom, den sie vor Ort in einem Umkreis von 25 Kilometern selbst nutzen.
Das Potenzial für das Konzept hat nun das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) untersucht. Demnach könnten sich in Deutschland über 90 Prozent der Menschen in Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften zusammenschließen. Bei entsprechender politischer Förderung und Anpassung des Marktrahmens könnten so 42 Prozent des Zubaus erneuerbarer Energien bis 2030 gemäß dem aktuellen Ausbauplan zum Erreichen der Klimaziele durch die Bürger getragen werden, so die IÖW-Studie.
Astrid Aretz, Energiewendeexpertin am IÖW, erläutert: „Wir erleben derzeit, dass sich die teilweise fehlende Akzeptanz für den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie zu einem Bremsklotz entwickelt. Wir sind überzeugt, dass dies ins Gegenteil gewendet werden kann: Wenn Bürgerinnen und Bürger an der Energiewende selbst teilhaben können, können sie zu einer tragenden Säule für den Ausbau erneuerbarer Energien und damit für den Klimaschutz werden.“ Laut der IÖW-Studie könne ein Investitionsvolumen von bis zu 6,5 Milliarden Euro über eine Umsetzung von Energy-Sharing-Konzepten ausgelöst werden.
(al)
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Bildquelle: Bürgerwerke eG