[24.5.2022] Für die im schleswig-holsteinischen Wedel entstehende Power-to-Heat-Anlage (P2H) wurden jetzt zwei Elektrokessel angeliefert. Die Anlage wird künftig Windstrom in erneuerbare Wärme zum Heizen umwandeln.
Am Standort des Heizkraftwerks Wedel in Schleswig-Holstein wurden jetzt zwei Elektrokessel für die sich im Bau befindliche Power-to-Heat-Anlage (P2H) angeliefert. Wie die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) mitteilt, wurden die jeweils zwölf Tonnen schweren Kessel der Firma Vapec mithilfe von zwei Kränen entladen, in den errichteten Anlagenteil zum Einbau gehoben und aufgestellt. Hier bildeten sie künftig das Herzstück einer der größten Wind-zu-Wärme-Anlagen dieser Art in Deutschland. Partner der Hamburger Energiewerke bei diesem Projekt ist der Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz, der die Investitionskosten in Höhe von 31,5 Millionen Euro übernimmt.
Die P2H-Anlage werde künftig Windstrom in erneuerbare Wärme zum Heizen umwandeln. Sie funktioniere nach dem Prinzip eines Tauchsieders. Windstrom werde genutzt, um Wasser zu erwärmen, das in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Mit der Fähigkeit, die Verbrauchsformen Strom und Wärme miteinander zu koppeln, trage die neue Anlage dazu bei, den von den Windkraftanlagen auf See und an Land erzeugten Strom regional und effizient zu nutzen und dadurch die Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien umzustellen. Rund 23.000 Liter Wasser würden dafür pro E-Kessel auf bis zu 138 Grad Celsius erwärmt und über Wärmetauscher in das Hamburger Fernwärmenetz eingespeist. Mit einer Leistung von 80 Megawatt können so rund 27.000 Wohneinheiten mit Fernwärme versorgt werden. Die Inbetriebnahme laufe planmäßig und sei für die Heizperiode 2022/2023 geplant.
100.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen
Jens Kerstan, Aufsichtsratsvorsitzender der Hamburger Energiewerke und Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, erläutert: „Mit dieser Power-to-Heat-Anlage werden wir den CO2-Ausstoß im Bereich der Fernwärme reduzieren und den Einsatz von Kohle im Heizkraftwerk Wedel während der Restlaufzeit bis 2025 herunterfahren. Ebenso wichtig ist, dass wir die Abregelung von Strom aus Windkraft reduzieren. Denn diese Anlage soll dann eingesetzt werden, wenn im Norden mehr Windstrom erzeugt wird, als über die Stromleitungen abtransportiert werden kann. Wir wollen mehr Strom aus erneuerbaren Energien in das Netz aufnehmen und die Abschaltung von Windkraftanlagen vermeiden. All dies wird diese Anlage leisten.“
Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Energiewerke, ergänzt. „Mit dem Einbau der E-Kessel haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Wärme in Hamburg erreicht. Durch den Einsatz der Anlage können künftig pro Jahr bis zu 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Gleichzeitig kann der Kohleeinsatz im Heizkraftwerk Wedel bis zur Stilllegung in 2025 um rund 50.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden.“
(th)
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