[14.6.2022] Die Stadtwerke Münster haben sich stabil durch Corona und Energiepreiskrise navigiert.
Die Stadtwerke Münster schließen das Geschäftsjahr 2021 mit einem Jahresüberschuss von 8,2 Millionen Euro ab. Das teilt der Energieversorger mit. „Die Auswirkungen der Pandemie und der Energiepreiskrise spüren wir ganz deutlich. Das gute Jahresergebnis zeigt, dass wir den Auswirkungen dieser Krisen wirksam und aktiv begegnet sind“, sagt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Münster. Während die Stadtwerke im operativen Geschäft nicht alle Planwerte erreichen konnten, sicherten insbesondere interne Einsparprogramme und Hilfen aus dem ÖPNV-Rettungsschirm das Ergebnis. Gleichzeitig investierten die Stadtwerke rund 32 Millionen Euro, fast doppelt so viel wie im Vorjahr (16,6 Millionen Euro). Mehr als 500 Millionen Euro wollen die Stadtwerke bis 2030 in diesen Bereichen investieren. Es ist das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte.
Die Corona-Pandemie wirkte sich 2021 weiter auf die Mobilität aus. Mit 30,7 Millionen Fahrgästen beförderten die Stadtwerke-Busse ähnlich viele Fahrgäste wie im ersten Pandemiejahr (2020: 30,9 Millionen). Im Energiebereich prägten vor allem die enormen Preissteigerungen an den Beschaffungsmärkten für Strom und Gas das vierte Jahresquartal. Die Stromerzeugung (427 Millionen Kilowattstunden) blieb aufgrund von schwachem Wind und Turbinenschäden im Kraftwerk unterhalb der Zielmarke. Während der Stromabsatz im vergangenen Jahr insgesamt sank (minus 4,8 Prozent), ist der Wachstumstrend bei Ökostrom ungebrochen (plus 10,3 Prozent). Geschäftskunden nahmen im zweiten Pandemiejahr weniger Strom ab und die Vertriebsaktivitäten an Privatkunden außerhalb von Münster wurden zum Jahresende aufgrund der Preisentwicklung teilweise ausgesetzt. Aufgrund der kalten Witterung wurde 13,8 Prozent mehr Fernwärme an die Haushalte geliefert. Der deutlich erhöhte Erdgasabsatz (plus 18 Prozent) geht sowohl auf die kalte Witterung zu Jahresbeginn zurück als auch auf Haushalte, deren Versorgung die Stadtwerke nach Lieferstopps anderer Versorger im vierten Jahresquartal kurzfristig sichern mussten. Die Preise an den Beschaffungsmärkten sind weiterhin hoch, die Diskussionen um Energieembargos führen zur Nervosität an den Märkten. Aufgrund der hohen Beschaffungskosten müssen sich Verbraucher auf steigende Preise für Strom, Gas und Fernwärme einstellen. Dank der langfristigen Beschaffungsstrategie und der Tarifsplittung mussten die Stadtwerke Münster die Preise für die Bestandsverträge in der Strom- und Gas-Grundversorgung bisher nur moderat anheben.
(ur)
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Bildquelle: Stadtwerke Münster