[1.7.2022] Das Ziel, gesamtstädtisch klimaneutral zu werden, kann Heidelberg von 2050 auf 2040 vorziehen. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu).
Die Stadt Heidelberg kann ihr Ziel, gesamtstädtisch klimaneutral zu werden, von 2050 auf 2040 vorziehen. Im Bereich der Stadtverwaltung ist die Klimaneutralität aufgrund bereits erzielter Reduktionen sogar im Jahr 2030 möglich. Wie die baden-württembergische Kommune mitteilt, kommt ein Bericht des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zu diesen Ergebnissen. Sie wurden dem Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität am 29. Juni 2022 vorgestellt. Der Zielhorizont sei ambitioniert, aber unter den sich ändernden Rahmenbedingungen des Bundes realistisch, heißt es in dem Gutachten. Der Stadtverwaltung bescheinige die Studie eine Vorreiterposition beim Klimaschutz.
Klimaschutz mit hohem Tempo vorantreiben
Oberbürgermeister Eckart Würzner sagt: „Die Aufnahme Heidelbergs in das EU-Programm ,100 klimaneutrale Städte‘ im April dieses Jahres ist ein Beschleunigungsschub, um den Klimaschutz in ganz Heidelberg und allen Sektoren in höchstem Tempo weiter voranzutreiben. Mit Unterstützung der EU werden wir diese Chance wahrnehmen und die Transformation zu einer klimaneutralen Stadt gestalten. Bis Ende dieses Jahres werden wir den bereits existierenden Klimaschutzaktionsplan schärfen und um weitere Maßnahmen ergänzen.“
Angaben der Stadt Heidelberg zufolge sind laut Gutachten die Kohlenstoffidioxid-Emissionen über alle Sektoren – den Verkehr inbegriffen – von 1987 bis 2020 um 29 Prozent gesunken. Der jährliche Kohlendioxid-Ausstoß betrage pro Kopf rund sechs Tonnen, das seien insgesamt 900.000 Tonnen im Jahr 2020.
Der Stadtverwaltung selbst bescheinige der Bericht ein besseres Niveau im Bereich Klimaschutz als der Gesamtstadt. Die meisten städtischen Gebäude werden mit Fernwärme beheizt, deren Erzeugung immer grüner werde. Zusätzlich wirke eine konsequente Sanierungsstrategie bei den bereits vorhandenen Gebäuden. Auch der Neubau von Gebäuden ausschließlich im Passivhaus-Standard reduziere den Verbrauch. „Aufgrund der hohen Reduktion der CO2-Emissionen in den letzten 20 Jahren wäre es möglich, im Bereich der Stadtverwaltung bereits im Jahr 2030 die Klimaneutralität zu erreichen“, heißt es im Gutachten.
Über 30 Jahre Klimaschutz
Ende 2019 hat der Heidelberger Gemeinderat mit großer Mehrheit einen 30 Punkte umfassenden Klimaschutzaktionsplan verabschiedet, teilt die Stadt weiter mit. Oberbürgermeister Würzner hat im Frühjahr desselben Jahres den Klimanotstand ausgerufen. Zuvor habe sich Heidelberg am Bundesprogramm „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ beteiligt und war 1992 die erste deutsche Großstadt mit einem kommunalen Klimaschutzkonzept. Vor diesem Hintergrund und den aktuellen bundes- sowie landespolitischen Ambitionen rund um den Klimaschutz sei der Bericht des ifeu-Instituts entstanden. Er sollte aufzeigen, wann Heidelberg realistisch die Klimaneutralität erreichen kann.
(th)
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