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Erdgasnetz:
Infrastrukturelles Defizit


[15.7.2022] Ohne russisches Erdgas kann das Gasnetz im kommenden Winter in Europa nur drei Viertel des Bedarfs des letzten Winters decken. Kurzfristig sind deshalb massive Anstrengungen zur Senkung des Erdgasbedarfs nötig. Dies ist das Ergebnis eines aktuellen Gutachtens.

Europa im Winter 2025: Das vereinfachte Topologiemodell stellt die Erdgasflüsse zwischen Regionen dar. Laut einem gestern (14. Juli 2022) vorgestellten Gutachten von Fraunhofer IEG und SCAI sowie der TU Berlin droht in kommenden Wintern eine Versorgungslücke, wenn Russland kein Gas mehr liefert. In diesem Fall könne das Gasnetz in Europa nur 75 Prozent des Bedarfs decken. Das Defizit sei infrastrukturell bedingt: Selbst bei ausreichender Verfügbarkeit von Erdgas anderer Lieferanten fehlen LNG-Terminals und Pipelines, um das Gas in Europa anzulanden und zu verteilen. Laut Berechnungen der Wissenschaftler besteht die Versorgungslücke auch dann, wenn alle Erdgasspeicher bis zum Winter gefüllt sind.
Mario Ragwitz, Leiter des Fraunhofer IEG, erklärt: „Die infrastrukturell bedingte Versorgungslücke kann bis 2025 geschlossen werden, wenn der Erdgasverbrauch europaweit um 20 Prozent sinkt und gleichzeitig die Infrastruktur ausgebaut wird.“ Kurzfristig seien deshalb massive Anstrengungen zur Senkung des Erdgasbedarfs notwendig. (al)

Gutachten „Europäische Gasversorgungssicherheit aus technischer und wirtschaftlicher Perspektive vor dem Hintergrund unterbrochener Versorgung aus Russland“ (PDF, 11,8 MB) (Deep Link)

Stichwörter: Erdgas,

Bildquelle: Fraunhofer SCAI

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