[27.7.2022] In Stuttgart beschließt heute der Rat über eine von Oberbürgermeister Frank Nopper vorgeschlagene 100-Millionen-Euro-Investitionsoffensive. Sie soll die Landeshauptstadt beim Erreichen ihrer Klimaziele unterstützen.
Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) hat jetzt eine 100 Millionen-Euro-Investitionsoffensive vorgeschlagen, um die Klimaziele der Landeshauptstadt zu erreichen. Wie die Stadt Stuttgart mitteilt, beschließt heute (27. Juli) der Rat darüber.
Im Rahmen der Investitionsoffensive wolle die Stadt zur Beschleunigung der Energiewende der Stuttgarter Versorgungs‐ und Verkehrsgesellschaft eine Kapitaleinlage in Höhe von 100 Millionen Euro gewähren. Damit sollten unter anderem Investitionen der Stadtwerke Stuttgart in Photovoltaikanlagen sowie Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarem Strom und Wärme getätigt werden.
Der Klimafahrplan, den die Stadt zusammen mit der Unternehmensberatung McKinsey & Company erarbeitet hat, zeige: Klimaneutralität sei bis 2035 mit der Umsetzung von 13 Maßnahmenpaketen zu realisieren (
wir berichteten). Zentrale Bereiche seien: Strom, Wärme und Verkehr, aber auch Abfallwirtschaft und Landwirtschaft. Der Stromsektor sei mit 47 Prozent der Treibhausgasemissionen der wichtigste Sektor, der Wärmesektor folge mit 37 Prozent, der Verkehr mit 14 Prozent. Der Fahrplan führe aus, dass sich die erforderlichen Investitionen als lokale Wertschöpfung auszahlen, auch weil sie ein Konjunkturprogramm für heimische Unternehmen darstellen.
Die Vorlage mache deutlich, dass die CO2-Bilanz der städtischen Gebäude weiter verbessert werden muss und Investitionen von Privathaushalten und Unternehmen zu flankieren sind. So sollten zusätzliche Mittel für Programme zum Austausch alter Ölheizungen sowie der Sanierung der Beleuchtungsanlagen noch dieses Jahr bereitstehen.
Auch der öffentliche Nahverkehr solle gestärkt werden: Die Vorlage nennt mögliche neue Stadtbahn‐ und Buslinien, vor allem in Richtung Möhringen/Vaihingen und im Stuttgarter Osten und Ortsbusse als so genannte Ergänzungsverkehre sowie die Verbesserung des Angebots am Abend. Weiteres wolle die Stadt bis Ende des Jahres in einem Klimamobilitätsplan ausarbeiten. Auch das städtische Konzept zur Klimaanpassung solle aktualisiert werden.
Stuttgart habe bereits Ende 2019 das Aktionsprogramm „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“ beschlossen, damals mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050. Aufgrund der zunehmenden Dynamik des Klimawandels habe der Gemeinderat die Verwaltung im Januar 2022 beauftragt, einen Fahrplan auszuarbeiten, mit dem die Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 erreicht werden kann.
(th)
https://www.stuttgart.deHier können Sie die Beschlussvorlage herunterladen. (Deep Link)
Stichwörter:
Politik,
Stuttgart,
Investitionsoffensive,
Stuttgarter Versorgungs‐ und Verkehrsgesellschaft
Bildquelle: claudiodivizia/123rf.com