Mittwoch, 24. April 2024

Baden-Württemberg:
Potenzial von Biogas besser nutzen


[17.8.2022] Da sich die Strom- und Wärmeerzeugung durch Biogas um 20 bis 30 Prozent steigern lässt, hat Peter Hauk (CDU), Landwirtschaftsminister in Baden-Württemberg, jetzt eine zeitlich befristete Flexibilisierung der gesetzlichen Beschränkungen für Biogasanlagen gefordert.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk spricht sich dafür aus, gesetzliche Beschränkungen für Betreiber von Biogasanlagen zeitlich befristet zu flexibilisieren. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hat jetzt gefordert, die gesetzlichen Beschränkungen für Betreiber von Biogasanlagen zeitlich befristet zu flexibilisieren. Wie das Land Baden-Württemberg mitteilt, ist Anlass für diese Forderung die Einsicht, dass sich die Strom- und Wärmeerzeugung durch Biogas um 20 bis 30 Prozent steigern lässt.
Anlässlich seines Besuchs bei Bioenergie Ganterhof im Landkreis Ravensburg sagte Peter Hauk: „Die sprunghaft angestiegenen Energiekosten stellen uns alle vor große Herausforderungen. Seit Wochen gilt es, wo möglich Erdgas einzusparen, aber auch neue Wege zu finden, es zu ersetzen. Biogasanlagen haben ein großes Potenzial, das wir jetzt verstärkt in den Energiemix mit einbeziehen müssen. Denn wir wollen die Versorgungssicherheit gewährleisten und unseren Wohlstand im Land erhalten. Mit Biogas können wir Erdgas einsparen – unsere Anlagenbetreiber stehen bereit, die Gasmangellage zu entschärfen. Jetzt gilt es bürokratische Hürden rasch abzubauen.“
Angaben des Landes Baden-Württemberg zufolge hat die Biogasproduktion auf Basis regional vorhandener Ressourcen seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine stark an Bedeutung gewonnen. Durch bis zu zwölf Monate eingelagerte Substrate und bisher ungenutzter Reststoffe und Nebenprodukte aus der Lebensmittelverarbeitung, wie beispielsweise Apfel- und Traubentrester, bestehe ein bisher ungenutztes Potenzial.

Biogasanlage versorgt Unternehmen vor Ort

Bioenergie Ganterhof versorge seit vielen Jahren die benachbarte Firma Vetter Pharma mit erneuerbarer Energie. Etwa ein Drittel des erzeugten Biogases werde über eine Gasleitung für den Betrieb eines Satelliten-Blockheizkraftwerks auf dem Firmengelände bereitgestellt. Die bei der Verstromung in den Motoren entstehende Wärme werde als Prozesswärme verwendet und in ein Nahwärmenetz zur Versorgung von weiteren zehn Gewerbebetriebe eingespeist.
Aktuell würden die vorhandenen Produktionskapazitäten der rund 1.000 Biogasanlagen in Baden-Württemberg beziehungsweise 9.500 Biogasanlagen in Deutschland nicht voll ausgeschöpft. Aufgrund von diversen Deckelungen könnten die Betriebe derzeit nicht das maximal mögliche Biogasvolumen produzieren. Einige Deckelungen seien baurechtlicher Art, andere stünden in der jeweiligen Betriebsgenehmigung in Verbindung. Auch die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sei von einer Bemessungsleistung abhängig, die nicht überschritten werden darf. Diese Regelungen müssten deshalb zeitlich flexibilisiert und angepasst werden.
Der Bund habe im Rahmen eines weiteren Energiesicherungspakets im Juli 2022 angekündigt, die Begrenzung der jährlichen Maximalproduktion von Biogasanlagen auszusetzen. Das Land unterstütze mit der „Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie“ die Transformation in Baden-Württemberg hin zu einer klimaneutralen Lebens- und Wirtschaftsweise. (th)

https://www.thelaend.de
https://mlr.baden-wuerttemberg.de

Stichwörter: Politik, Baden-Württemberg, Biogas

Bildquelle: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Bonn: Positive Bilanz zum Klimaplan
[24.4.2024] Die Stadtverwaltung in Bonn zieht bezüglich ihres vor einem Jahr vom Stadtrat beschlossenen Klimaplans 2035 eine positive Bilanz. Zahlreiche dort vorgeschlagene Maßnahmen wurden bereits in Angriff genommen. mehr...
Vor einem Jahr ist der Bonner Klimaplan 2035 beschlossen worden.
Sachsen-Anhalt: Neues Beteiligungsgesetz
[23.4.2024] In Sachsen-Anhalt hat das Kabinett ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz zugunsten des Ausbaus erneuerbarer Energien beschlossen. Vor allem für Kommunen und unmittelbar betroffene Anwohner soll sich der Neubau oder das Repowering entsprechender Anlagen finanziell auszahlen. mehr...
Sachsen-Anhalt bringt ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz auf den Weg, das Kommunen unbürokratisch am Ausbau erneuerbarer Energien beteiligen soll.
BEE/VKU: Stellungnahme zum Solarpaket I
[18.4.2024] Der BEE und der VKU haben sich jetzt zum Solarpaket I geäußert, auf den sich am 15. April die Bundestagsfraktion von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP geeinigt haben. Zwar begrüßen beide Verbände die Einigung, mahnten aber auch ein schnelleres Ausbautempo für erneuerbare Energien an. mehr...
Schleswig-Holstein: Bürgschaftsprogramm für Wärmenetze
[15.4.2024] In Schleswig-Holstein startet heute das Bürgschaftsprogramm Wärmenetze. Dabei übernimmt das Land Bürgschaften und Garantien von bis zu zwei Milliarden Euro für Investitionen in Wärmenetze. mehr...
BEE: 100 GW flexible Leistung möglich
[19.3.2024] Der BEE fordert in einem Grundsatzpapier, die Potenziale erneuerbarer Energien umfassend zu nutzen, um die Versorgung verlässlich zu sichern. Dafür seien 100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung möglich und nötig. mehr...
100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung sind in einem reformierten Strommarkt möglich.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
VIVAVIS AG
76275 Ettlingen
VIVAVIS AG
ITC AG
01067 Dresden
ITC AG
Uniper
40221 Düsseldorf
Uniper

Aktuelle Meldungen