[2.9.2022] In Münster soll sich das stadteigene Stadion in Zukunft selbst versorgen und überschüssige Energie an benachbarte Gebäude abgeben. Ein entsprechendes Energiekonzept wurde in den letzten Monaten entwickelt.
Ein detailliertes Energiekonzept haben in den letzten Monaten Expertinnen und Experten der Stadt, den Stadtwerken und Stadtnetzen Münster für das städtische Stadion entwickelt. Dies teilt die Stadt Münster jetzt mit. Stadtdirektor Thomas Paal erläutert: „Bei allen kommunalen Bauprojekten gilt es, die Auswirkungen auf das Klima zu bewerten und zu minimieren. Neben nachhaltigen Baustoffen zählt dazu auch die regenerative Energieerzeugung direkt am Standort. Unser Energiekonzept für das Stadion geht noch einen Schritt weiter und sieht ein Plus-Energie-Stadion vor: Es wird nicht nur den eigenen Energieverbrauch selbst decken können, sondern auch noch grüne Wärme und Strom für weitere benachbarte Immobilien erzeugen.“
Angaben der Stadt zufolge gehören zum Konzept große Photovoltaikanlagen auf den Tribünendächern sowie die Möglichkeit, diese auf Eckgebäude und das Parkhaus der Mobilstation zu erweitern. Heizenergie solle eine Großwärmepumpe aus Erdwärme gewinnen, die wiederum mit Strom aus den Photovoltaikanlagen betrieben wird. Die überschüssige Energie könnte in der Sporthalle Berg Fidel Verwendung finden, in welcher der USC Münster und die WWU Baskets ihre Heimspiele austragen. Auch das Nachwuchsleistungszentrum komme als Abnehmer in Frage.
„Das Konzept für das städtische Stadion zeigt exemplarisch, mit welchen Ideen die Energieerzeugung in Münster dekarbonisiert werden kann. Das Know-how, solche Projekte umzusetzen, haben wir bei den Stadtwerken und den Stadtnetzen im Haus“, so Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. „Wir denken das Konzept sogar noch weiter und rücken auch intelligente Großspeicher für Wärme und Strom in den Fokus. Können wir mit einer solchen Lösung beispielsweise auch noch Flutlichtspiele mit am Stadion erzeugter Energie durchführen, sprechen wir sogar von einem energieautarken Stadion.“ Laut Stadt wird das Konzept derzeit in den Fachausschüssen beraten, ehe der Rat am 7. September darüber entscheidet. Die Pläne sähen vor, das Stadion zweitligatauglich auszubauen. Aktuell laufe bereits der Rückbau der Westtribüne.
(th)
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