Ä Meldung | stadt+werk - Kommunale Klimaschutz- und Energiepolitik

Dienstag, 21. März 2023

Schleswig-Holstein:
Fördergeld für Müllverbrennung


[11.11.2022] Für eine effizientere Energiegewinnung aus Müll erhielt der Energieerzeuger EEW Stapelfeld einen Förderbescheid von bis zu 7,85 Millionen Euro.

Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die EEW Energie from Waste Stapelfeld (EEW) beim Neubau eines modernen und hocheffizienten Müllheizkraftwerks (MHKW) mit bis zu 7,85 Millionen Euro. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) überreichte den entsprechenden Förderbescheid am 9. November 2022 in Stapelfeld an EEW-Geschäftsführer Christian Funk. Der Neubau soll das bestehende MHKW aus dem Jahr 1979 ersetzen. Konkret gefördert werden dabei drei technische Komponenten der geplanten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage, die die Energieausbeute deutlich verbessert: ein Wasser-Dampf-Kreislauf, eine Turbine und ein luftgekühlter Kondensator. Bei nahezu gleichbleibendem Brennstoffeinsatz soll das neue MHKW nicht nur die erzeugte Strommenge in Zukunft mehr als verdoppeln, sondern auch über 25 Prozent mehr Fernwärme erzeugen. Der Gesamtnutzungsgrad der Anlage erhöht sich damit auf bis zu 61 Prozent. Zum Vergleich: Laut einer Studie des Umweltbundsamts erreichen die in Deutschland betriebenen Müllverbrennungsanlagen einen durchschnittlichen Nutzungsgrad von lediglich 44,6 Prozent.
„Dieser Neubau leistet einen wertvollen Beitrag zur Erreichung unserer ehrgeizigen Energiewende- und Klimaschutzziele in Schleswig-Holstein“, sagt Günther. Dank hocheffizienter Energiegewinnung spart die neue Anlage rund 73.700 Tonnen CO2 pro Jahr. Die im MHKW erzeugte Wärme wird in das Fernwärmenetz der HanseWerk Natur eingespeist und versorgt auf diesem Weg ortsansässige Unternehmen und über 90 Prozent der Privathaushalte in Stapelfeld. Ergänzend zum Ersatzneubau will EEW auch eine Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) errichten, mit der der knappe und begehrte Rohstoff Phosphor zurückgewonnen werden kann. Phosphor wird unter anderem in der Landwirtschaft eingesetzt, um Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Die KVA ist allerdings nicht Bestandteil der Förderung. Laut EEW können durch die beiden Bauprojekte insgesamt 55,5 Arbeitsplätze langfristig gesichert werden: 43,5 durch den Neubau des MHKW und zwölf weitere durch die Errichtung der KVA. (ur)

https://www.schleswig-holstein.de
https://www.wtsh.de

Stichwörter: Kraft-Wärme-Kopplung, MHKW, Müllverbrennung, EEW



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige



Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Kraft-Wärme-Kopplung

Stadtwerke Münster: LoRaWAN hilft bei BHKW-Wartung
[16.3.2023] Die Stadtwerke Münster optimieren mithilfe von LoRaWAN ihre Betriebsführungsprozesse. Dadurch wird auch die Wartung der Blockheizkraftwerke effizienter. mehr...
Stadtwerke Münster: LoRaWAN-Module erleichtern die Wartung von Blockheizkraftwerken.
2G Energy: Gespräch mit Ministerin Geywitz
[10.3.2023] Bundesbauministerin Klara Geywitz informierte sich beim KWK-Anlagenbauer 2G Energy über den Stand der Technik und den Einsatz von Blockheizkraftwerken im Gebäudesektor. Geywitz betonte die wichtige Rolle der KWK im Energiesystem. mehr...
Trianel Gaskraftwerk Hamm: Mehr Leistung und Effizienz
[7.3.2023] Mit dem Advanced Turbine Efficiency Package von Siemens Energy erreicht das Trianel Gaskraftwerk Hamm eine zusätzliche Leistung von bis zu 50 Megawatt. Auch der Wirkungsgrad der Anlage ist gestiegen. mehr...
Trianel Gaskraftwerk Hamm mit mehr Leistung und Effizienz nach Revision.
Barsinghausen: Energie aus Klärschlamm Bericht
[7.3.2023] Das Gruppenklärwerk in Barsinghausen nutzt das in Faulbehältern entstehende Klärgas, um ein Blockheizkraftwerk zu betreiben. mehr...
Gruppenklärwerk in Barsinghausen.
2G Energy: Mehr Forschung für Wasserstoff-KWK
[7.2.2023] Das Forschungsprojekt CH2P zur Weiterentwicklung von Technologielösungen für dezentrale Wasserstoff-KWK-Anlagen ist gestartet. Initiiert und geleitet wird es von 2G Energy. mehr...
Auftakttreffen aller Projektteilnehmer.