[11.11.2022] Für eine effizientere Energiegewinnung aus Müll erhielt der Energieerzeuger EEW Stapelfeld einen Förderbescheid von bis zu 7,85 Millionen Euro.
Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die EEW Energie from Waste Stapelfeld (EEW) beim Neubau eines modernen und hocheffizienten Müllheizkraftwerks (MHKW) mit bis zu 7,85 Millionen Euro. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) überreichte den entsprechenden Förderbescheid am 9. November 2022 in Stapelfeld an EEW-Geschäftsführer Christian Funk. Der Neubau soll das bestehende MHKW aus dem Jahr 1979 ersetzen. Konkret gefördert werden dabei drei technische Komponenten der geplanten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage, die die Energieausbeute deutlich verbessert: ein Wasser-Dampf-Kreislauf, eine Turbine und ein luftgekühlter Kondensator. Bei nahezu gleichbleibendem Brennstoffeinsatz soll das neue MHKW nicht nur die erzeugte Strommenge in Zukunft mehr als verdoppeln, sondern auch über 25 Prozent mehr Fernwärme erzeugen. Der Gesamtnutzungsgrad der Anlage erhöht sich damit auf bis zu 61 Prozent. Zum Vergleich: Laut einer Studie des Umweltbundsamts erreichen die in Deutschland betriebenen Müllverbrennungsanlagen einen durchschnittlichen Nutzungsgrad von lediglich 44,6 Prozent.
„Dieser Neubau leistet einen wertvollen Beitrag zur Erreichung unserer ehrgeizigen Energiewende- und Klimaschutzziele in Schleswig-Holstein“, sagt Günther. Dank hocheffizienter Energiegewinnung spart die neue Anlage rund 73.700 Tonnen CO2 pro Jahr. Die im MHKW erzeugte Wärme wird in das Fernwärmenetz der HanseWerk Natur eingespeist und versorgt auf diesem Weg ortsansässige Unternehmen und über 90 Prozent der Privathaushalte in Stapelfeld. Ergänzend zum Ersatzneubau will EEW auch eine Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) errichten, mit der der knappe und begehrte Rohstoff Phosphor zurückgewonnen werden kann. Phosphor wird unter anderem in der Landwirtschaft eingesetzt, um Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Die KVA ist allerdings nicht Bestandteil der Förderung. Laut EEW können durch die beiden Bauprojekte insgesamt 55,5 Arbeitsplätze langfristig gesichert werden: 43,5 durch den Neubau des MHKW und zwölf weitere durch die Errichtung der KVA.
(ur)
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