[2.12.2022] Mithilfe grüner Wasserstoffproduktion will die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg ihre Fahrzeugflotte komplett klimaneutral betreiben.
Eine emissionsfreie Müllabfuhr will die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) erreichen. Wie Energieversorger Badenova mitteilt, stellt sie dazu ihre Fahrzeugflotte – inklusive Müllkraftwagen – bis zum Jahr 2035 komplett auf einen klimaneutralen und alternativ angetriebenen Betrieb um. Hierfür soll auf dem Eichelbuck grüner Wasserstoff produziert werden. In einem ersten Schritt erstelle die von ASF und Badenova im Jahr 2010 gegründete Tochtergesellschaft ASF Solar nun eine Machbarkeitsstudie.
Die erste vollelektrische Kehrmaschine kam indes bereits im Jahr 2017 zum Einsatz. Zahlreiche elektrisch betriebene Fahrzeuge seien seither gefolgt, sodass die Fahrzeuge des Reinigungsfuhrparks inzwischen zu 41 Prozent über elektrische Antriebe verfügen. Was größtenteils noch fehlt, seien die Alternativen für Schwerlastfahrzeuge. „Hier ist Wasserstoff der ideale Treibstoff“, erklärt ASF-Geschäftsführer Michael Broglin. „Bestärkt durch den erfolgreichen Betrieb zweier Müllkraftwagen (MKW) mit Brennstoffzellenantrieb seit 2021 werden wir auch zukünftig auf diese Technologie bei der Abfallsammlung setzen. Seit dieser Woche ist ein weiteres mit Wasserstoff angetriebenes Fahrzeug für die Sperrmüllsammlung im Einsatz. 15 weitere sollen bis Ende 2023 folgen.“
Eine Wasserstofftankstelle gab es in Freiburg anfangs noch nicht, berichtet Badenova. Die bereits angeschafften MKW mussten deshalb einmal wöchentlich an einer entfernt gelegenen Wasserstofftankstelle betankt werden. Auch wenn es inzwischen eine leistungsfähige Wasserstofftankstelle auf Freiburger Gebiet gibt, fehle es noch an lokalen Produktionsstätten, die grünen Wasserstoff herstellen. „Als langjähriger Energiepartner der ASF unterstützen wir dieses Leuchtturmprojekt, bei dem auf der ehemaligen Deponie Eichelbuck mit bifazialen Solarmodulen grüner Wasserstoff für den Betrieb der Müllfahrzeuge erzeugt und direkt vor Ort auch getankt werden soll“, sagt Badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher. Bifaziale Module werden nicht wie bei einem Solardach liegend installiert. Sie stehen vielmehr aufrecht und können mit ihrer Vorder- und Rückseite Solarenergie einfangen. Für das anspruchsvolle Projekt werde nun im ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg erstellt. Die Anlage soll entsprechend der Anforderungen des ASF-Fuhrparks geplant werden. Gefördert wird das Projekt mit 150.000 Euro durch Badenova. Neben dem Förderscheck erhielt die ASF auch den von den Badenova-Gesellschafterkommunen vergebenen Klimaheldenpreis.
(ur)
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