[24.3.2023] Als ersten wichtigen Schritt für die Windenergie hat Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie BWE, den am Mittwoch stattgefunden Windgipfel bezeichnet. Der Gipfel habe auch gezeigt: Für die Branche gibt es noch viel zu tun.
Der Präsident des Bundesverbands WindEnergie BWE, Hermann Albers, hat im Anschluss an dem am Mittwoch abgehaltenen ersten Windgipfel unter Bundesminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) die Ergebnisse eingeordnet. Wie WindEnergie BWE mitteilt, sei demnach mit dem Gipfel zwar ein erster wichtiger Schritt für die Windenergie vollzogen worden, allerdings liege die eigentliche Arbeit noch vor der Branche.
Hermann Albers erläutert: „Ich bin Minister Habeck für diesen Vorstoß sehr dankbar. Der Gipfel kommt gerade noch zur richtigen Zeit. Jetzt können noch die Weichen gestellt werden, um Reformen anzustoßen, die noch in dieser Legislatur spürbar ihre Wirkung entfalten. Die bisherigen Zubau- und Genehmigungszahlen genügen aktuell nicht, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Auch der aktuelle Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) mahnt zu größter Eile.“
Ein gemeinsamer Appell von Verbänden der Energiewirtschaft, der chemischen Industrie und dem Deutschen Naturschutzring habe am Mittwoch erneut den hohen Handlungsdruck unterstrichen, der auf dem Gipfel lastete.
Willen zur Gestaltung spürbar
Albers fährt fort: „Der Gipfel war spürbar von einer ganz anderen Ernsthaftigkeit als der Gipfel 2019 unter Peter Altmaier (CDU). Wir sehen hier deutlich den Willen zur Gestaltung der Energiewende. Dennoch bleiben einige Punkte offen. Gerade beim Großthema Flächen vermissen wir die nötige Bewegung. Hier hätten durch Umsetzen unserer konkreten Vorschläge große Flächenpotenziale auch kurzfristig gehoben werden können. Es reicht nicht, sich auf dem Windenergie-an-Land-Gesetz auszuruhen. Flächen sind ein wichtiges Schlüsselthema beim Ausbau. Deren Ausweisung muss in einem Schritt erfolgen und schon auf 2025 vorgezogen werden.
Auch bei den Transportgenehmigungen fehlt der dringend notwendige Durchbruch. Hier ist durch eine Standardisierung eine Vereinheitlichung über alle Bundesländer möglich. Diese Chance gilt es zu nutzen, um Schwertransporte für die Hersteller- und Speditionsunternehmen handhabbarer zu machen. Die Idee der Verlagerung von Transporten auf Wasserwege ist angesichts fehlender Hafeninfrastrukturen realitätsfremd und nicht schnell genug umsetzbar.“
Ergebnisse als Grundlage
Das Fazit von Albers lautete: „Die heutigen Ergebnisse sind eine Grundlage, um nach einem fokussierten Konsultationsprozess umfangreich nachzubessern und vor allem auch konkrete Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Wir hätten uns ein von allen Ministerien getragenes Papier gewünscht. In den kommenden Wochen müssen nun dringend die nötigen Konkretisierungen eingearbeitet werden. Die Vorschläge des BWE liegen auf dem Tisch. Es braucht jetzt ein Commitment aller Beteiligten. Eine tatsächlich effektive Windenergie-an-Land-Strategie kann nur dann zu einem Erfolg werden, wenn sie von allen gemeinsam getragen wird.“
(th)
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