Samstag, 30. September 2023

Tübingen:
Anschaffung von E-Bussen beschlossen


[5.5.2023] Die Stadtwerke Tübingen stellen Stück für Stück den ÖPNV auf Elektromobilität um. Hierfür haben die Aufsichtsgremien von TüBus und der Stadtwerke Tübingen jetzt die Anschaffung von 40 neuen Elektrobussen beschlossen.

Die Aufsichtsgremien von TüBus und der Stadtwerke Tübingen (swt) haben jetzt beschlossen, insgesamt 40 neue Elektrobusse anzuschaffen. Wie die Stadtwerke Tübingen mitteilen, soll parallel zur Beschaffung der Fahrzeuge die notwendige Lade-Infrastruktur im Stadtgebiet aufgebaut werden.
Der Umbau der TüBus-Flotte auf rein elektrische Antriebe müsse systematisch Hand in Hand gehen mit dem Aufbau einer Lade-Infrastruktur. Deshalb sehe ein Stufenplan der Stadtwerke Tübingen mehrere Etappen vor: Der erste Schritt umfasse die Beschaffung von insgesamt 29 neuen Elektrobussen. In der ebenfalls bereits beauftragten zweiten Ausbaustufe seien weitere elf neue E-Busse vorgesehen. Am Ende des Stufenplans werde die TüBus-Flotte der Zukunft voraussichtlich bis zum Jahr 2025 mit insgesamt 40 neuen Elektrobussen überwiegend aus elektrisch betriebenen Linienbussen bestehen.

Passgenaue Lade-Infrastruktur

Grundvoraussetzung für den Betrieb seien eine passgenaue Lade-Infrastruktur und ein optimales Ladekonzept. Die swt planten dazu mit einer dezentral verteilten Lade-Infrastruktur. Neben einigen zentralen Ladeplätzen sollten an strategisch wichtigen Stellen im Stadtgebiet E-Ladepunkte für die Elektrobus-Flotte eingerichtet werden. Um die Busse möglichst schnell laden zu können, sollten die Elektrobusse mithilfe von Pantographen aufgeladen werden. Die durch den Ladevorgang möglichen Geräuschemissionen hätten die Stadtwerke im Blick: Sie würden insbesondere an Standorten, wo die Ladepunkte für die nötigen Zwischenladungen von E-Bussen während ihrer Umläufe entstehen, die Öffentlichkeit rechtzeitig und transparent informieren. Die genauen Standortplanungen für die Zwischenladeplätze stünden aber noch aus. Zwischenladungen seien allerdings notwendig, weil die Linien-Umläufe ansonsten nicht mit einem einzelnen Elektrobus zu bewältigen wären.

Pragmatische Lösungen

Erste Eckpunkte der Lade-Infrastruktur, die von den Aufsichtsräten beauftragt wurde, stünden bereits fest. Abgestellt und geladen würden die 13 vorhandenen und dieses Jahr dazu kommenden vier Elektrobusse vorerst auf dem TüBus-Betriebshof in der August-Bebel-Straße im Gewerbegebiet Unterer Wert. Die vorhandenen Kapazitäten zur Unterbringung der bereits feststehenden Neuanschaffungen seien damit bis zum Ende des Jahres nahezu ausgeschöpft. Weil die Mammutaufgabe des ÖPNV-Umbaus keinen zeitlichen Aufschub zulasse, bis möglicherweise mittelfristig ein neuer Bus-Betriebshof mit umfangreicheren Lademöglichkeiten geplant und gebaut ist, seien vorerst pragmatische Lösungen gefragt: Neue Ladepunkte auf bestehenden Betriebsflächen sollten vorerst den Linienbetrieb der geplanten E-Bus-Flotte gewährleisten. Mit neun geplanten Ladepunkten auf dem Busbereitstellungsplatz in der Europastraße könnten zukünftig nachts in zwei Schichten insgesamt 18 Fahrzeuge geladen werden. Die notwendige Infrastruktur sei bereits größtenteils vorhanden, das Gebiet verkehrlich erschlossen. Weitere Ladepunkte könnten auf dem Betriebshof des Omnibusunternehmens Kocher im Gewerbegebiet Unterer Wert bis Ende 2023 entstehen. Fünf davon seien bereits vorhanden, demnächst kämen zwei weitere Ladepunkte dazu und die Planung für zehn weitere habe begonnen.

Große Investitionen

Die für den ÖPNV-Umbau notwendigen Investitionen betrügen für beide Stufen zusammen rund 20 Millionen Euro für die Busflotte und rund sieben Millionen Euro für die Lade-Infrastruktur in der ersten Stufe, die nun von den Gremien freigegeben wurde. Die Stadtwerke Tübingen hätten im Jahr 2022 eine Förderzusage für 44 neue Elektrobusse und Lade-Infrastruktur im Rahmen der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr erhalten. Die ersten vier dieser geförderten Busse seien bereits bestellt und würden bis Jahresende 2023 geliefert. Die Umstellung der TüBus-Flotte auf Elektro- und Hybridantriebe laufe bereits seit einigen Jahren: Der erste Elektrobus rolle seit 2019 durch Tübingen, zwei weitere Elektro-Solobusse seien Ende 2021 dazugekommen, Ende 2023 vier Elektro-Kleinbusse. Aktuell bereite TüBus die ersten sechs vollelektrischen Gelenkbusse für den Linieneinsatz vor. Insgesamt 28 Hybrid- und Mild-Hybrid-Linienbusse gehörten ebenfalls bereits zur TüBus-Flotte. (th)

https://www.swtue.de

Stichwörter: Elektromobilität, Stadtwerke Tübingen, TüBus



Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Elektromobilität

Thüga/BS Energy: Feldtest mit Lade-Infrastruktur
[19.9.2023] Thüga und der Braunschweiger Energiedienstleister BS Energy haben einen Feldtest zu den Auswirkungen des Ladeverhaltens von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz abgeschlossen. mehr...
Thüga und BS Energy testeten die Auswirkungen des Ladeverhaltens von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz.
Hamburg: Projekt zum Ladestations-Sharing
[15.9.2023] Das jetzt gestartete Förderprojekt Famous verfolgt das Ziel, eine wirtschaftlich und volkswirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Ladestationen zu erreichen. Dabei wird eine Software-Lösung für die Buchung und gemeinsame Nutzung von Ladestationen entwickelt und pilotiert. mehr...
Elektromobilitätsmonitor: Überangebot an Ladesäulen
[30.8.2023] Der BDEW sieht ein Überangebot an Lademöglichkeiten und fordert eine 15 Millionen-E-Auto-Strategie. Mehr als 100.000 öffentliche Ladepunkte mit 4,5 Gigawatt installierter Ladeleistung gibt es derzeit. mehr...
Bonn: Alle Ladepunkte auf einen Blick
[27.7.2023] Die Bonner Stadtwerke SWB Energie und Wasser haben auf ihrer Website eine neue interaktive Karte bereitgestellt, welche die Suche nach Ladesäulen für Elektrofahrzeuge deutlich vereinfacht. mehr...
Rheinland-Pfalz: Umstellung des Verkehrs auf Ökostrom
[6.7.2023] In Rheinland-Pfalz sind mittlerweile 80 Prozent der E-Verkehre auf Ökostrom umgestellt. Dadurch werden jährlich rund 52.000 Tonnen CO2 eingespart. mehr...