[12.5.2023] Die Mitglieder des Roundtables Wärmewende haben sich darüber ausgetauscht, welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Wärmewende notwendig sind. Sie haben nun Empfehlungen vorgelegt und betonen die wichtige Rolle der kommunalen Wärmeplanung.
In einem sechsmonatigen Dialogprozess haben die Mitglieder des Roundtables Wärmewende (Stadtwerke München, Hamburger Energiewerke, Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, EWS Elektrizitätswerke Schönau, GP Joule, Vonovia, jenawohnen, Märkische Scholle und B&O Gruppe) Best-Practice-Beispiele aus ihren Unternehmen ausgetauscht und diskutiert, welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Wärmewende notwendig sind.
Vorgaben für prioritäre Wärmeerzeugungstechnologien
Die Ergebnisse ihrer Beratungen wurden nun vorgestellt. Die Unternehmen betonen die besondere Rolle der kommunalen Wärmeplanung, die in der aktuellen Diskussion um technologische Lösungen für die Wärmewende oft vernachlässigt werde. Eine als Energieleitplanung etablierte kommunale Wärmeplanung könne klare Vorgaben für prioritäre Wärmeerzeugungstechnologien machen, um die höchste Kosten- und Energieeffizienz zu erreichen. Der Roundtable Wärmewende unterstützt daher die folgende „Goldene Regel“ für die kommunale Wärmewende: Wärmenetze mit erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme sollten bevorzugt werden, während Einzellösungen mit Luftwärmepumpen dort eingesetzt werden sollten, wo es notwendig ist und die Kapazitäten des Stromnetzes berücksichtigt werden können.
Es wird betont, dass bei der kommunalen Wärmeplanung als zentralem Instrument der Wärmewende ein sektorübergreifendes Denken wichtig ist. Förderungen und Effizienzstandards sollten weniger auf einzelne Technologien und Maßnahmen ausgerichtet sein, sondern den Fokus auf geringinvestive Maßnahmen mit hoher Umsetzbarkeit und gutem Kosten-Energie-Einsparungs-Verhältnis legen.
Empfehlungen des Runden Tisches
Zu den Empfehlungen des Runden Tisches Wärmewende gehören die Schaffung einer eigenen gesetzlichen Grundlage für die Bundesförderung von effizienten Wärmenetzen, steuerliche Sonderabschreibungen oder Investitionszulagen für Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich sowie bessere Rahmenbedingungen für die Geothermie, um Verlässlichkeit und Vertrauen zu schaffen und private und öffentliche Investitionen in Wärmewende und Klimaschutz zu ermöglichen.
Klaus Mindrup, Moderator und Mitinitiator des Roundtables, betont, dass praktikable Lösungen zur Bekämpfung der Klimakrise notwendig sind und der Roundtable Wege aufzeigt, wie diese durch Kooperationen zwischen Energie- und Wohnungswirtschaft und eine verbesserte Regulierung erreicht werden können.
(al)
Empfehlungen des Roundtables Wärmewende (PDF) (Deep Link)
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