[16.5.2023] Im Kreis Soest wurden jetzt die Ergebnisse des kreiseigenen Wasserstoffprojekts vorgestellt. Dieses sieht vor, bis zum Jahr 2030 im Kreis die Wasserstoffwirtschaft hochzufahren.
Vor rund 100 Gästen wurden jetzt in der Soester Stadthalle die Ergebnisse des so genannten HyStarter-Projekts vorgestellt. Wie der Kreis Soest mitteilt, hatten sich knapp 30 Akteure beteiligt. Herausgekommen sei eine gemeinsame Vision 2030 zum Hochfahren der Wasserstoffwirtschaft im Kreis Soest. Im Fokus stehe dabei die klimaneutrale Produktion in der Industrie. Außerdem könnte Wasserstoff in Logistik und Verkehr eingesetzt werden.
Potenziale sähen die Beteiligten unter anderem im ÖPNV, im Schwerlastverkehr und der Abfalllogistik. Dafür müsse aber zunächst die Infrastruktur ausgebaut werden. So sei die Errichtung mehrerer Wasserstofftankstellen in der Region angestrebt. Diese und weitere Ergebnisse fänden sich in einer nun veröffentlichten Konzeptstudie. Diese solle als Richtschnur für den weiteren Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Kreisgebiet dienen.
Mit den weithin sichtbaren Windrädern, so Landrätin Eva Irrgang (CDU), seien bereits viele Anlagen für erneuerbaren Strom im Kreis Soest in Betrieb: „In diesem Zusammenhang weisen die Wasserstoff-Elektrolyse und die Wasserstoff-Speicherung netzdienliche Potenziale auf. Neben den bestehenden Windenergieanlagen sollen zukünftig weitere Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Der damit generierte Strom soll zur Wasserstoff-Elektrolyse genutzt werden.“
Auskünften des Landkreises Soest zufolge hatte er zusammen mit einem offenen Kreis von Unternehmen und Kommunen unter der Überschrift „Wasserstoff und Industrie im ländlichen Raum“ erste Projekte, Handlungspfade und Visionen zum Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft entwickelt. „Diese Vorarbeit ist entscheidend für eine klimaneutrale Produktion ab dem Jahr 2045, wie sie von der Bundesregierung angestrebt wird“, erläutert Frank Hockelmann, Klimaschutz-Manager des Kreises Soest.
Um die heimische Industrie mit ausreichend Wasserstoff zu versorgen, so der Kreis Soest, sind noch große Hürden zu überwinden. Die kalkulierten Wasserstoffmengen, die im Kreis Soest zu erzeugen sind, würden den Bedarf bei weitem nicht decken können. Die gegenwärtige Verfügbarkeit der Elektrolysetechnologie in Verbindung mit der Verfügbarkeit und dem Preis von Grünstrom stelle die verarbeitende Industrie mit einem hohen Erdgasbedarf vor große Herausforderungen. Daher sei eine Anbindung an das Wasserstoff-Fernleitungsnetz unabdingbar. Perspektivisch werde sich der Kreis Soest daher eher zu einer Wasserstoff-Importregion entwickeln.
(th)
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Bildquelle: Birgit Kalle / Kreis Soest